Notwendigkeit und Bedingungen für die Harmonisierung von Verkehrsüberwachung und Sanktionen in Europa. Pro-Referat der Podiumsdiskussion.

Author(s)
Hoffmann, W.
Year
Abstract

Nach einleitenden Bemerkungen ueber die Schnittstellenproblematik (Schwierigkeiten aufgrund der Vielzahl der an Verkehrssicherheitsarbeit beteiligten Ministerien und Nicht-Regierungs-Organisationen bei Bund und Laendern sowie auf auslaendischer Ebene) werden als wichtigste Ursachen fuer die gestiegene Mobilitaet genannt: Globalisierung der Wirtschaft, Tourismus und Wegfall der Grenzkontrollen. Als die wichtigsten Eckpfeiler der Verkehrssicherheitsarbeit werden herausgestellt: Engineering (Verkehrstechnik, -regelung und -lenkung; Verkehrsunfallanalyse, oertliche Unfalluntersuchung; Strassenbau, Sicherheitsaudits), Education (Fahrausbildung, Praeventionsarbeit) und Enforcement (Verkehrsueberwachung). Fuer die Beachtung von Verkehrsvorschriften gibt es zwei massgebliche Faktoren, und zwar die Entdeckungswahrscheinlichkeit und die Sanktionshoehe. Weder fuehren allein hohe Strafandrohungen zu einer Beachtung der Vorschriften, noch ein hohes Entdeckungsrisiko, wenn sich die Sanktionshoehe auf einem niedrigen Level bewegt. Zur europaweiten Optimierung der Verkehrssicherheit sollten die Sanktionshoehen europaweit einheitlich der Gefaehrlichkeit der Verstoesse entsprechen. Der Sinn fuer die unterschiedlichen Sanktionsandrohungen bei der gleichen Verfehlung ist in einem zusammenwachsenden Europa kaum zu vermitteln. Wissenschaftlich abgesichert ist, dass eine dem Verstoss unmittelbar folgende Sanktion die hoechste Wirkung entfaltet und am ehesten geeignet ist, Verhalten zu veraendern. Das Entdeckungsrisiko koennte, wie in vielen europaeischen Laendern bereits praktiziert, durch die Einfuehrung der Halterhaftung auch im fliessenden Verkehr gesteigert werden. Sollte es zu einem Unfall kommen, koennte ein Unfalldatenschreiber ebenfalls das individuelle Entdeckungsrisiko steigern. Ausserdem wuerde die Unfallursachenforschung auf eine neue Qualitaetsstufe gehoben. Schliesslich koennte die in anderen europaeischen Staaten uebliche Anerkennung der Atemalkoholanalyse auch im Strafverfahren helfen, die Praesenz der Polizei zu erhoehen und, da die zeitaufwaendige Blutentnahme entfaellt, mehr Zeit fuer die Verkehrsueberwachung zur Verfuegung zu stellen. Pro-Referat zur Podiumsdiskussion: "Harmonisierung von Verkehrsueberwachung und Sanktionen in Europa" des 5. Symposiums "Sicher fahren in Europa" am 7. und 8. Oktober 2003 in Wiesbaden.

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Library number
C 31114 (In: C 31101 S) /73 /83 / ITRD D354257
Source

In: Sicher fahren in Europa : 5. Symposium : Referate des Symposiums 2003 am 7. und 8. Oktober 2003 in Wiesbaden, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen `Mensch und Sicherheit', Heft M 161, p. 122-126

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