Seit 1961 gibt es in Österreich eine offizielle Verkehrsunfallstatistik. Die Basis dieser Statistik bilden die Unfallberichte von Gendarmerie und Polizei. Bis 1972 gab es bei den Unfallzahlen große Steigerungsraten. Bei einem Fahrzeugbestand von 2.486.529 ereigneten sich 1972 52.696 Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden. Dabei wurden 72.336 Menschen verletzt und 2.948 getötet. Mit Hilfe zahlreicher gesetzlicher Massnahmen, einer Verbesserung der Fahrzeuge, der Unfallschwerpunktforschung und -sanierung, des medizinischen Fortschritts und verschärfter Kontrollen konnten trotz rasch zunehmender Motorisierung Erfolge erzielt werden. 1999 gab es bei 5.479.948 Fahrzeugen 42.348 Unfälle mit 54.967 Verletzten und 1.079 Toten. Das österreichische Innenministerium ist überzeugt, dass eine hohe Qualität der Daten eine entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche Verkehrssicherheitsarbeit ist. Das Innenministerium hat soeben ein Projekt zur vollständigen elektronischen Erfassung der Unfalldaten gestartet. Die doppelte Datensammlung für Statistik und gerichtliche Verfahren soll damit überflüssig gemacht werden. Im Rahmen des Projekts soll eine neue Datenbank erstellt werden. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wird die Exekutive seit 1987 vom Innenministerium mit modernen Geräten ausgestattet. Die bisherigen Massnahmen sind jedoch nicht ausreichend. Nach dem Osterwochenende 2000 mit einer katastrophalen Unfallbilanz wurde im Innenministerium ein Verkehrsgipfel abgehalten, auf dem verschiedene Massnahmen beschlossen wurden, unter anderem die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung gesetzlicher Änderungen. Dabei darf es keine Tabus geben. Zu diskutieren sind vor allem höhere Strafen für schwere Gesetzesübertretungen und die Einführung eines Punkteführerscheins. (KfV/A)
Abstract