Perspektiven für die Qualitätssicherung im Bereich "Driver Improvement" auf der Basis internationaler Normen.

Author(s)
Heinrich, H.C.
Year
Abstract

Seit es in Europa Driver Improvement gibt, wird der Qualitaetssicherung grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Qualitaet misst sich an der Tauglichkeit der Dienstleistung Driver Improvement, des Personals und der Prozesse, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfuellen. Qualitaet ist gegeben, wenn beide Seiten einander entsprechen. Die Sicherstellung dieser Entsprechung wird als Qualitaetssicherung bezeichnet. Diese muss systematisch erfolgen und ist Aufgabe des Managements. Um die Qualitaet fuer Kunden erkennbar zu machen, wird ein neutraler Dritter eingeschaltet, der mit einem Zertifikat betaetigt, dass ein Anbieter die Qualitaetsanforderungen erfuellt. Da Driver Improvement meist mit Rechtsfolgen verbunden ist, ist der Staat in besonderer Weise verpflichtet, die Wirksamkeit sicherzustellen und damit auch die Qualitaet zu ueberwachen. Die in Deutschland gewonnenen Erfahrungen mit der Qualitaetssicherung fanden teilweise Eingang in gesetzliche Regelungen. So sind fuer die in der deutschen Fahrerlaubnisverordnung erwaehnten Kurse verschiedene Anforderungen festgelegt. Allerdings wird nur bei Kursen zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung ein Qualitaetsmanagement-System verlangt, das im Rahmen der Akkreditierung ueberprueft wird. Auf europaeischer Ebene existieren drei Zertifizierungsnormen. Strebt man eine Zertifizierung zur Sicherstellung der Qualitaet von Driver Improvement-Kursen an, muss man sich entscheiden, ob die Dienstleistung, das Qualitaetsmanagement-System oder das Personal nach einer der drei Normen zertifiziert werden soll. Ausserdem sind sie so abstrakt formuliert, dass die darin angefuehrten Anforderungen konkretisiert werden muessen. Die Norm EN 45013 (ISO 17024) "Allgemeine Kriterien fuer Stellen, die Personal zertifizieren" ist fuer Driver Improvement-Kurse ungeeignet, da sie lediglich die Anforderungen fuer Pruefungen und Pruefer beschreibt und es nicht vorstellbar ist, dass mit der Pruefung von Kursleitern den Anforderungen an Driver Improvement-Kurse Genuege getan wird. Eine Anwendung der EN 45011 "Allgemeine Kriterien fuer Stellen, die Produkte zertifizieren" setzt voraus, dass die Anforderungen an die Kurse eindeutig formuliert werden, was angesichts der bisherigen Erfahrungen auf diesem Gebiet kein unueberwindliches Hindernis sein duerfte. Statt nach der Norm EN 45012 "Allgemeine Kriterien fuer Stellen, die Qualitaetssicherungssysteme zertifizieren" vorzugehen, sollte ein Betrieb, der ein Qualitaetsmanagement-System einfuehrt, die Norm ISO 9001:2000 "Qualitaetsmanagementsysteme - Anforderungen" anwenden. Kapitel 7 dieser Norm ist der Frage gewidmet, wie die Tauglichkeit eines Produkts fuer einen bestimmten Zweck sichergestellt werden kann. Unter einer Fuelle von Qualitaetsaspekten ist besonders jener von Bedeutung, dass die ISO 9001:2000 einen staendigen Nachweis der Wirksamkeit verlangt und die Verpflichtung enthaelt, die Verfahren staendig zu verbessern. Im Rahmen der EU sollten verbindliche Anforderungen an Driver Improvement-Kurse erarbeitet werden. So koennte in Verbindung mit der ISO 9001:2000 ein massgeblicher Beitrag zu einem Europaeischen Qualitaetsstandard fuer Driver Improvement geleistet werden. Der Beitrag ist auch auf der 2002 vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit herausgegebenen CD-Rom "7. Internationaler Kongress 'Driver Improvement'" (siehe ITRD D346886) enthalten. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346844. (KfV/A).

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Publication

Library number
C 26281 (In: C 26275) /83 / ITRD D346850
Source

In: Driver Improvement : ausgewählte Beiträge 7. Internationaler Kongress, Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, p. 63-70

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This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.