Problematik praeventiver Schaltungen von Streckenbeeinflussungsanlagen.

Author(s)
Steinhoff, C. Kates, R. & Keller, H.
Year
Abstract

Bei praeventiven Schaltungen (80-120 km/Stunde) in Streckenbeeinflussungsanlagen (SBA) ist in der Regel keine unmittelbare Ursache fuer den Fahrer erkennbar. Der Forschungsauftrag hatte daher das Ziel, die Wirksamkeit der praeventiven Strategien in SBA mittels eines interdisziplinaeren Ansatzes empirisch zu erfassen und moegliche Einflussfaktoren zu identifizieren. In drei SBA (A 1, A 3, A 8/Ost) wurde die Wirksamkeit praeventiver Schaltungen mit mehreren neuen methodischen Ansaetzen verkehrstechnisch erfasst. Hierbei war es erforderlich, verzerrende Stoerfaktoren statistisch zu beruecksichtigen. Die durch Streckenbeeinflussung bewirkte Aenderung des Geschwindigkeitsniveaus (V-Niveau) der Pkw (hier relative Akzeptanz) erwies sich als positiv, ist aber dennoch gering: im Mittel etwa 2 km/Stunde Reduktion des V-Niveaus nach 10 km/Stunde Senkung der angezeigten zulaessigen Geschwindigkeit. Bei allen untersuchten praeventiven Schaltungen sind aber eindeutige Merkmale fuer die Verbesserung der Verkehrssicherheit nachweisbar: a) Die Standardabweichung der Einzelgeschwindigkeiten innerhalb 30-Sekunden-Intervallen verringert sich um ein Drittel, wenn bei V-Niveau 90-130 km/Stunde praeventiv geschaltet wird. b) Die Spektralanalyse zeigt sehr deutlich, dass praeventive Schaltungen einen in Laengsrichtung gleichmaessigeren Verkehrsfluss bewirken. c) Praeventive Schaltungen bewirken eine Verringerung gefaehrlicher Zeitluecken beziehungsweise Auffahrzeiten (TTC), bis auf wenige schnelle Fahrer, die noch riskanter fahren. Die Schaltung 100 km/Stunde mit Lkw-Ueberholverbot ist besonders wirksam. Die Laboruntersuchungen und Vor-Ort-Befragung zeigten: Alle sicherheitskritischen Schilder werden schnell und ueberwiegend korrekt begriffen; die Akzeptanz leidet unter der fehlenden Uebereinstimmung zwischen Anzeige und Verkehrssituation. Das groesste Verbesserungspotenzial wird in einer Optimierung der Guete der Stoerungserkennung (weniger Fehlalarme, rechtzeitige und korrekte Warnung) gesehen, verbunden mit einer deutlicheren Abgrenzung zwischen Warnung und Praevention.

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Publication

Library number
C 24923 S /73 / ITRD D350208
Source

Bonn-Bad Godesberg, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Abteilung Strassenbau, Strassenverkehr, 2002, 112 p., 65 ref.; Forschung Strassenbau und Strassenverkehrstechnik ; Heft 853, 2002 - ISSN 0344-0788 / ISBN 3-934458-85-8

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