Prospektive Verlagerungen im Unfallgeschehen durch zunehmende Alterung der Lenkerpopulation.

Author(s)
Spoerer, E. & Ruby, M.M.
Year
Abstract

Die Merkmalskataloge von amtlichen Unfallstatistiken umfassen nur jene Merkmale, die sich leicht erfassen lassen. Einzelne gesellschaftliche Entwicklungen haben Einfluss auf die Bedeutung von sicherheitsfoerdernden oder unfallbeguenstigenden Faktoren. Solche Entwicklungen sind groesstenteils prognostizierbar und daher in ihren prospektiven Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit steuerbar. Im vorliegenden Beitrag wird eine solche Entwicklung, naemlich die bereits vorhandene und weiterhin ansteigende Alterung der Lenkerpopulation, beschrieben. Zu den altersbedingten Defiziten, die fuer die motorisierte Teilnahme am Strassenverkehr relevant sind, gehoeren Sehstoerungen, Stoerungen des Hoervermoegens, Veraenderungen im Bereich der Motorik, allgemeine physiologische Veraenderungen, Krankheiten, kognitive Veraenderungen sowie Veraenderungen hinsichtlich der Angemessenheit und Geschwindigkeit von Entscheidungsprozessen und Reaktionen. Die Unfallbeteiligung aelterer Kraftfahrer ist eher unauffaellig. Ueberrepraesentativ vertreten sind die Unfallursachen Missachtung der Vorfahrt sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden und Einfahren, unterrepraesentiert sind Unfaelle wegen zu schnellem Fahren und Alkoholunfaelle. Verkehrsverstoesse aelterer Fahrer resultieren nahezu ausnahmslos aus Momenten der Ueberforderung und nicht aus vorsaetzlichen Verletzungen der Verkehrsregeln. Mit der zunehmenden Alterung der Lenkerpopulation werden sich haeufiger Unfaelle ereignen, die im weitesten Sinn mit defizitaerer Ueberblicksgewinnung und/oder erschwerten Wahrnehmungsbedingungen zu tun haben. Des Weiteren wird es zu einem Anstieg von Unfaellen kommen, in denen Beeintraechtigungen des Fahrers in Form von physischen und mentalen Defiziten eine Rolle spielen. Es werden jene Unfalltypen an Bedeutung verlieren, denen eine hohe Fahrdynamik zugrunde liegt. Die Selbsteinschaetzung alterstypischer Unfallrisiken entspricht nur bedingt den realen Gegebenheiten. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353639. (KfV/A)

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C 35304 (In: C 35299) /83 / ITRD D353644
Source

In: Sichere Mobilität : Verkehrsteilnehmer im Spannungsfeld von Anforderung und Leistung : Symposion anlässlich des 15-jährigen Bestehens von INFAR - Institut für Nachschulung und Fahrer-Rehabilitation in Salzburg am 11. November 2004, p. 25-34, 5 ref.

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