Psychologische Forschung zum Sicherheitsgurt und Umsetzung ihrer Ergebnisse. Teil A

Ziele, Befunde und Konsequenzen psychologischer Untersuchungen zum Sicherheitsgurt
Author(s)
Kroj, G. Pfafferott, I. Berger, H.J. Bliersbach, G. & Dellen, R.G.
Year
Abstract

In the first part of this study the aim, results and consequences of psychological studies of safety belts are presented. In the second part psychological basic principles to the behaviour of car drivers for safety belts are presented. German abstract: Teil A: Mit hilfe der untersuchung sollen die befunde einer motivstudie ueber den einbau und das anlegen von sicherheitsgurten in pkw quantifiziert werden. Es zeigte sich u.a., dass besitzer von sicherheitsgurten juenger, haeufiger ledig, maennlich und kinderlos sind, eine hoehere schulbildung haben und in groesseren ortschaften wohnen als die nichtbesitzer von gurten. Die besitzer haben seit laengerer zeit einen eigenen wagen. Die autos sind juenger und oefter als neuwagen gekauft. Ueber den sicherheitsgurt hinaus haben diese fahrer mehr zusaetzliche sicherheitseinrichtungen am fahrzeug und gleichzeitig mehr allgemeine versicherungen abgeschlossen. Eine starke diskrepanz wurde deutlich zwischen verbalisierter haltung und tatsaechlichem verhalten: etwa 2/3 der fahrer aeusserten sich positiv zum sicherheitsgurt, waehrend nur 1/3 ihn eingebaut hat und noch weniger ihn regelmaessig anlegen. Dem gurt wird eine reihe von stoerungen waehrend des fahrens zugeschrieben. Es wird vermutet, dass er bei einem unfall eine zusaetzliche gefahr bedeute, man koenne gefesselt im wagen verbrennen. Fast alle besitzer haben am sicherheitsgurt etwas auszusetzen. Eine werbung fuer den gurt in seiner heutigen form habe nur wenig aussicht auf einen durchschlagenden erfolg zur hebung der anlegequoten. Im anschluss an die ergebnisse wird eine literaturanalyse vorgestellt, die auf 49 studien basiert, welche psychologische fragestellungen zur problematik des gurtbesitzes und des gurtgebrauches verfolgten. Teil B: Mit psychologischen untersuchungsmethoden sollte das problemfeld sicherheitsgurt aufgeschluesselt werden. Zunaechst wurde eine qualitative leitstudie, anschliessend eine quantifizierende hauptstudie mit 1000 befragungen von pkw-fahrern durchgefuehrt. Dabei zeigten sich u.a. folgende wesentliche ergebnisse: der sicherheitsgurt ist mehr von affekten besetzt, als von seiner einfachen technischen funktion her zu erwarten gewesen waere. Der sicherheitsgurt wird primaer mit den gefahren eines unfalls und seinen folgen assoziiert und erst sekundaer mit seiner eigentlichen technischen funktion. Die meisten befragten fahrer bezogen schnell eine eindeutige position und traten entweder engagiert fuer den sicherheitsgurt ein oder lehnten ihn massiv ab. Die einstellung zum gurt ist in komplexe formen der verkehrsbewaeltigung eingebettet. Die widerstaende gegen den sicherheitsgurt werden im anlegevorgang selbst aktualisiert. Das bedeutet, dass praktisch jeder fahrer beim anlegen immer wieder besondere energien aufbringen muss, um sich zum anlegen der gurte zu zwingen. Aus den befunden werden geeignete massnahmen fuer die gesetzgebung, technische gestaltung von sicherheitsgurten und aufklaerungs- und werbemassnahmen abgeleitet. Abschliessend werden die ergebnisse in einen leitfaden fuer ein werbekonzept umgesetzt.

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Publication

Library number
B 5661 /83 /91 / IRRD 303052 + IRRD 303053
Source

Köln, Bundesanstalt für Strassenwesen BASt, 1974, 211 p.[Teil A: p. 3-31 / Teil B: p. 33-213] ; Schriftenreihe Unfall- und Sicherheitsforschung - Strassenverkehr ; No. 2

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