Psychopädagogische Aus- und Weiterbildung der Fahrlehrer : ein Beitrag zur Prävention von Risikoverhalten.

Author(s)
Fellay, G.
Year
Abstract

Im ersten Teil des vorliegenden Beitrags werden der Ausbildungsstand der Fahrlehrer in der franzoesischsprachigen Schweiz und Projekte der Fahrlehrerausbildung unter Einbezug des Schweizer 2-Phasen-Fuehrerscheinmodells behandelt. Der zweite Teil beinhaltet einen Bericht ueber die Erprobung eines Modells der psychologischen Fahrlehrerweiterbildung und wird mit einer Zusammenfassung der Beduerfnisse der Fahrlehrer sowie mit Vorschlaegen fuer die Verbesserung der Fahrlehrerausbildung abgeschlossen. Bis vor wenigen Jahren gab es in der franzoesischsprachigen Schweiz nur eine einzige Ausbildungsstaette fuer Fahrlehrer. Die Vereinigung der Schweizer Fahrlehrerverbaende moechte die drei in der Schweiz bestehenden Organisationsformen der Fahrlehrerausbildung vereinheitlichen. Die Ausbildung in der franzoesischsprachigen Schweiz umfasst 530 Stunden. Die Weiterbildung sieht innerhalb von 5 Jahren 60 Stunden vor. Mit der Aenderung des Strassenverkehrsgesetzes (SVG) im Jahr 2001 wurde das 2-Phasen-Modell beschlossen. Dies hat zu einer Diskussion ueber die Verbesserung der Fahrlehrerausbildung gefuehrt. Verschiedene Konzepte wurden ausgearbeitet. Das Konzept "Vom Fahrlehrer zum Verkehrspaedagogen" sieht eine Neustrukturierung auf der Grundlage eines Stufenmodells vor. Das Konzept "Comment devenir moniteur de conduite?" schlaegt eine Revision des alten Handbuches der Fahrlehrerausbildung vor. Die Aenderungen gehen in Richtung des Konzepts "Vom Fahrlehrer zum Verkehrspaedagogen". Auch an der Reform des Berufsbildes der Fahrlehrer wird gearbeitet. Die Erfahrungen in der Weiterbildungswoche mit dem Kurs "Psychopaedagogische Aspekte des Unterrichts" lassen den Schluss zu, dass es noch ein weiter Weg ist, aus dem Fahrlehrer einen Verkehrspaedagogen zu machen. Das wird auch die derzeit vorgeschlagene Erweiterung der paedagogischen und psychologischen Ausbildung nicht schaffen. Die 70 am Kurs teilnehmenden Fahrlehrer brachten zum Ausdruck, dass sie die psychopaedagogischen Anforderungen im Projekt "Vom Fahrlehrer zum Verkehrspaedagogen" nicht erfuellen koennen. In Rollenspielen zeigte sich, dass kein einziger Fahrlehrer in kritischen Situationen mit Fahrschuelern in der Lage war, mit diesen einen normalen Dialog herzustellen und aus dem rein technischen Kontext auszubrechen. Im Rahmen der Ausbildungswoche war die Besprechung der schwierigen Situationen die fuer die Fahrlehrer zugaenglichste Art der Weiterbildung. Psychologische Ausbildung kann in diesem Fall wohl nur durch Selbsterfahrung integriert werden. Die Fragebogenerhebungen zur Selbsteinschaetzung der Fahrlehrer und zur Kurseinschaetzung ergaben, dass zwischen 70 und 80 Prozent der Fahrlehrer denken, gute Lehrer zu sein, ihre Schueler gut zu kennen und dass sie sich im Beruf verwirklichen. Ueber 75 Prozent analysieren ihren Unterricht, wenn ein Schueler versagt, aber nur 59 Prozent glauben, dass ihnen ein Weiterbildungskurs nuetzlich sei. Die Qualitaet und die Stundenzahl der Weiterbildung wird von ueber 58 Prozent als ungenuegend betrachtet. Da die Vorbildung der Fahrlehrer groesstenteils ungenuegend ist, muss eine Weiterbildungsform gefunden werden, die diesem Umstand Rechnung traegt. Die Supervision ist eine der flexibelsten Formen der Erwachsenenbildung. Die Vorurteile gegenueber Paedagogik und Psychologie koennen in einer strukturierten Supervisionsgruppe leichter aufgefangen werden. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).

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Library number
C 26250 (In: C 26235 CD-ROM) /83 / ITRD D346901
Source

In: Berichte 7. Internationaler Kongress "Driver Improvement", Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, Ohne Seiten

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