Von 1995 bis 1997 wurde im Auftrag des belgischen Verkehrssicherheitsinstituts IBSR eine Untersuchung durchgefuehrt, in der Jugendliche im Alter zwischen 20 und 27 Jahren mittels Befragung ueber zwei Jahre beobachtet wurden. Anfangs wurden 770 junge Belgier mit einer Fahrpraxis von zwei Jahren befragt. 338 von ihnen haben einen zweiten Fragebogen ausgefuellt. Das Ziel der Studie war es, Grundlagen fuer Massnahmen bei einzelnen Risikogruppen zu erarbeiten und ihre allgemeine Brauchbarkeit festzustellen. Untersucht wurde, welcher Zusammenhang zwischen Fahrstil und seiner Bedeutung fuer den Einzelnen einerseits und dem Alter, der Fahrerfahrung, Risikowahrnehmung und Risikobereitschaft andererseits besteht. Einige Resultate der Studie werden vorgestellt. Jugendliche Fahrer weisen bezueglich Fahrstil und Risikowahrnehmung charakteristische Merkmale auf. Bestimmte Gruppen von Jugendlichen zeichnen sich durch geringe Risikowahrnehmung aus, was zu einer Selbstueberschaetzung des eigenen Fahrkoennens und zu erhoehter Unfallgefahr fuehrt, gleichzeitig auch mit einem risikoreichen Lebensstil und Verantwortungslosigkeit verbunden ist. Es gibt auch Gruppen mit einem hohen Bewusstsein der Risiken des Strassenverkehrs. Um die jugendlichen Risikogruppen genauer erforschen zu koennen, muss die Methodologie weiterentwickelt werden. Zur Erhoehung der Verkehrssicherheit muss die Ausbildung mehr Wert auf die Vermittlung der Komplexitaet des Strassenverkehrs und des Zusammenhangs zwischen Verhaltensweisen und Verkehrssituationen legen. (A)
Abstract