Raumplanung und Strassenbau am Beispiel von Umfahrungsstrassen.

Überblicksartig werden die Funktionen des Verkehrs sowie die Wechselwirkungen zwischen Raumplanung und Verkehr mit lokalen, regionalen und überregionalen Bezügen erläutert. Die Ursachen für den Wunsch nach Ortsumfahrungen und deren Notwendigkeit ergeben sich aus der Verkehrsüberlastung von Ortsdurchfahrten, die eine erhebliche Einschränkung der anderen Nutzungsfunktionen des Strassenraums mit sich bringen. Es werden 4 grundsätzliche Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung der durch die Verkehrszuwächse entstehenden Probleme in den Ortszentren genannt: 1. Ausbau der Ortsdurchfahrten zum Beispiel durch Hausabbrüche. Diese Möglichkeit führt allerdings bei weiter steigenden Verkehrsbelastungen zu keiner dauerhaften Problemlösung und bedeutet einen massiven Eingriff in die gewachsene Siedlungsstruktur. 2. Umbau der Ortsdurchfahrten mit geschwindigkeitsdämpfenden Massnahmen und stärkerer Betonung der nichtverkehrlichen Funktionen. Dabei werden die Verkehrsstärken nicht reduziert, die Konflikte mit den anderen Nutzungsansprüchen können jedoch durch eine verträglichere Abwicklung des Kfz-Verkehrs reduziert werden. 3. Bau von Ortsumfahrungen mit Entlastung des Ortszentrums von einem Teil des Kfz-Verkehrs. 4. Vermeidung von Kfz-Verkehr durch gezielte Raumordnung und Verringerung von Kfz-Verkehr durch Abwicklung des Verkehrs mit anderen Verkehrsmitteln als langfristig wirksame Massnahme. Auf die Wirkungen von Umfahrungen wird eingegangen, wobei aufgezeigt wird, dass eine angestrebte Verkehrsentlastung der Ortsdurchfahrt nicht automatisch eintritt, sondern von zahlreichen Faktoren abhängt. Weiters werden die Schaffung von Gestaltungs- und Handlungsspielräumen im entlasteten Strassenraum, die Beeinflussung der räumlichen Entwicklung der Gemeinde und die Beeinflussung der verkehrlichen Entwicklung durch Ortsumfahrungen behandelt. Am Beispiel der Umfahrungen Bischofshofen und Oberndorf wird die Verkehrswirksamkeit von Umfahrungen konkret untersucht. Es zeigt sich deutlich, dass eine langfristig wirksame Dämpfung der Verkehrszuwächse zur Sicherung der Entlastungswirkungen mit punktuellen Massnahmen wie einer Umfahrung nicht erreichbar ist, sondern umfassende Massnahmen im Bereich der Raum- und Verkehrsplanung gesetzt werden müssen. Abschliessend werden Hinweise zur Planung und Realisierung von Umfahrungen gegeben, wobei auch die Wichtigkeit der Kontrolle der Wirkungen einer realisierten Umfahrung betont wird. (KfV/H).