Der Uebergang von der Berufstaetigkeit zum Rentenalter ist haeufig mit Wuenschen und Plaenen verknuepft, bei denen das Reisen eine wichtige Position einnimmt. Tourismus aelterer Menschen ist heute ein wesentlicher und zunehmend wichtiger Wirtschaftsfaktor. Anlaesslich einer Reiseanalyse ergab sich unter anderem, dass 1997 64 Prozent der 50- bis 64-Jaehrigen eine Reise unternommen haben. Ein deutliches Absinken der Reiseintensitaet ist erst ab etwa 70 Jahren zu verzeichnen. Die mittlere Dauer von Urlaubsreisen ist vom Alter relativ unabhaengig. In einer Partnerschaft lebende Personen reisen deutlich haeufiger als allein stehende. Je hoeher die formale Bildung ist, desto mehr wird gereist. Waehrend in der Gesamtbevoelkerung 70 Prozent der Urlaubsreisen ins Ausland gehen, gilt dies bei den 65- bis 69-Jaehrigen fuer 58 Prozent und bei den 75-Jaehrigen und Aelteren nur fuer 42 Prozent. Besonders die Interkontinentalreisen nehmen ab dem Alter von 65 Jahren deutlich ab. Fuer Aeltere ist Deutschland das bevorzugte Reiseziel, gefolgt von Spanien und Oesterreich. Gereist wird meist im Fruehjahr oder Herbst. Mit zunehmendem Alter werden Flugzeuge und Pkw weniger benutzt, besonders haeufig sind organisierte Busreisen und Kreuzfahrten. Einer der mobilen Lebensstile ist an Zweitwohnungen gekoppelt, die beispielsweise zum Ueberwintern genutzt werden. Hinsichtlich der Reisegruende zeigte sich, dass das Naturerleben neben privaten Besuchsreisen im Alter eine vergleichsweise hohe Rolle spielt. Prognosen ueber die zukuenftigen aelteren Generationen sind mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Zu vermuten ist der dauerhafte, wenngleich zunehmend abgeschwaechte Anstieg von Reisen im hoeheren Lebensalter als Folge der Weiterfuehrung von Urlaubsgewohnheiten im juengeren und erwachsenen Lebensalter.
Abstract