Road Expert : Evaluation.

Author(s)
Markom, A. Macher, D. & Bartl, G.
Year
Abstract

Mit der Aktion "Road Expert" (RE) bot das oesterreichische Verkehrsministerium freiwillige eintaegige Fahrsicherheitskurse mit einer 45-minuetigen Einheit verkehrspsychologischer Schulung fuer Probefuehrerscheinbesitzer an, um die ueberproportional hohe Unfallbelastung junger FahranfaengerInnen zu reduzieren. Die Aktion startete im August 1999 und endete im Dezember 2001. Insgesamt nahmen etwa 13.000 Personen teil. Knapp 3.000 wurden zu zwei Zeitpunkten mittels Fragebogen befragt. Fuer die Evaluation von RE wurden drei Hypothesen formuliert: 1. RE-TeilnehmerInnen weisen ein hoeheres Risikobewusstsein auf als vergleichbare FahranfaengerInnen ohne freiwillige Weiterbildung; 2. RE-TeilnehmerInnen weisen weniger Delikte im Strassenverkehr auf und 3. RE-TeilnehmerInnen sind an weniger Unfaellen beteiligt. Die Kontrollgruppe setzte sich aus zwei Teilgruppen zusammen. Die erste Kontrollgruppe bestand aus Personen, die den Fuehrerschein abholten und die zweite wurde in Zusammenarbeit mit Fahrschulen rekrutiert und bestand aus Personen, deren Fuehrerscheinerwerb 3 Monate bis 2 Jahre zuruecklag. Insgesamt wurden Daten von 4.124 Personen erhoben. Nach der Parallelisierung der urspruenglichen Stichprobe entstand eine Stichprobe von 896 Personen, die je zur Haelfte der Versuchs- und der Kontrollgruppe angehoerten. Etwa ein Jahr nach der Erstbefragung folgte eine zweite Befragung. Die RE-TeilnehmerInnen zeigten eine hohe Zufriedenheit mit dem Fahrsicherheitstraining. Die Bewertung ergab in Schulnoten umgerechnet 1,48 fuer den praktischen Teil, 2,12 fuer den theoretischen Teil und 2,65 fuer die verkehrspsychologische Diskussion. Als Motivation zur Teilnahme an RE wurde vorwiegend genannt, mit riskanten Situationen besser umgehen zu wollen. Zum Trainingszeitpunkt zeigte sich ein hoeheres Risikobewusstsein in der Versuchsgruppe. Drei von 5 Aussagen, die verkehrsrelevante Sicherheitseinstellungen beschrieben, wurden von RE-TeilnehmerInnen problembewusster beantwortet. Dieser Trend verstaerkte sich mittelfristig. RE-TeilnehmerInnen zeigten eine reflektiertere Sichtweise und behielten ihre risikobewussten Einstellungen in einem hoeheren Mass bei als Personen der Kontrollgruppe. Entgegen der Annahme berichteten RE-TeilnehmerInnen zu beiden Befragungszeitpunkten von einer groesseren Anzahl an Geschwindigkeitsdelikten. RE fuehrt somit nicht zu einer Verringerung von Geschwindigkeitsdelikten. Auch die Hypothese, RE bewirke einen unmittelbaren Rueckgang der Unfallzahlen, konnte bezueglich der Gesamtgruppe nicht bestaetigt werden. Bei den Frauen zeigte sich jedoch zum zweiten Zeitpunkt eine geringere Anzahl selbstverschuldeter Unfaelle als in der entsprechenden Kontrollgruppe. Zum ersten Befragungszeitpunkt bewerteten die RE-TeilnehmerInnen ihr eigenes Fahrkoennen schlechter als die Personen der Kontrollgruppe. Hierin und auch im tendenziell hoeheren Ausbildungsniveau der KursabsolventInnen zeigt sich ein Selbstselektions-Bias. Zum zweiten Befragungszeitpunkt gab es keine signifikanten Unterschiede mehr in Hinblick auf die Einschaetzung des eigenen Fahrkoennens. Die Frageboegen sind im Anhang abgedruckt. (KfV/A)

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Publication

Library number
C 26786 /83 / ITRD D346977
Source

Wien, Kuratorium für Verkehrssicherheit KfV, Institut für Verkehrspsychologie, 2003, 68 p., 12 ref. - ISBN 3-7070-0055-9

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