Im ersten Teil der Arbeit werden kriminalstatistische und verkehrswissenschaftliche Hinweise zusammengefügt, um Umfang, Tendenzen und Strukturen von Rücksichtslosigkeit und Gewalt im Strassenverkehr herauszuarbeiten. Der anschliessende Erklärungsversuch stellt rücksichtsloses Fahrverhalten in das Spannungsfeld aus situativem Umfeld und sozialem Hintergrund. Der zweite Teil bildet eine Kritik der Rechtsprechung zur Nötigung im Strassenverkehr. Insbesondere wird der Paragraph 240 Strafgesetzbuch (StGB) als ungeeignete und daher verzichtbare Norm bei der Ahndung dieses Tatbestandes herausgestellt. Im einzelnen werden in 12 Kapiteln folgende Themen behandelt: Problemstellung; Zum Untersuchungsgegenstand; Realitätserfassung; Rücksichtslosigkeit als "folk crime"?; Rücksichtslosigkeit und Gewalt im Schrifttum; Die kriminologische Gefahrenkonstellation; Konsequenzen für Prävention und Kontrolle von Rücksichtslosigkeit; Zum Beitrag des Verkehrsstrafrechts - Verkehrskultur durch Strafen?; Die Rechtsprechung zur Gewalt im Strassenverkehr; Kritik der Rechtsprechung zur Nötigung im Verkehr; Ergebnis - Der bereichsbezogene Verzicht auf Paragraph 240 StGB; Zusammenfassung und Thesen. Zugleich Dissertation an der Universität Jena, 1997.
Abstract