Ruecksicht ist besser : Draengler im Visier der Kampagne.

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Die Kampagne "Ruecksicht ist besser" zielt auf die Verbesserung des Verkehrsklimas in Deutschland. Seit dem 23. Juni 2005 werden mehr als 300 neue Plakate der Kampagne an Autobahnen und rund 200 an Raststaetten angebracht. Durch die plakative Verdeutlichung von Draengeln einerseits und dem Gefuehl der Enge andererseits auf den Autobahnplakaten wird die Abstandsproblematik in den Mittelpunkt gestellt. Ungenuegender Abstand rangiert derzeit auf Platz drei der Unfallursachen. Als eigentliche Ursache des Draengelns kann man vom Ausleben von Motiven und Gefuehlen sprechen, wie zum Beispiel Macht demonstrieren, Geschwindigkeit fuehlen oder Kompetenz zeigen. Das kommt besonders dann zum Ausdruck, wenn das Ausleben dieser Motive durch blockierende Verkehrssituationen gestoert wird. Zum Draengler werden auch eilige Menschen, wenn sie auf "Zeitdiebe" stossen, durch die etwa ein wichtiger Termin gefaehrdet wird. Die Bereitschaft zum Draengeln wird beguenstigt durch die Anonymitaet im Strassenverkehr, fehlende Kommunikationsmoeglichkeiten, fehlende soziale Kontrolle und durch die meist positiven Erfahrungen, die der Autofahrer durch seine ruecksichtslose Fahrweise erlebt und als Belohnung empfindet. Draenglern fehlt vor allem die Faehigkeit des Perspektivenwechsels, sie koennen oder wollen sich nicht in den anderen hineinversetzen. Das Werben um mehr Ruecksichtnahme im Strassenverkehr wird in diesem Jahr auch im Mittelpunkt der Jahresaktion der Berufsgenossenschaften (BG) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR) stehen. Im Uebrigen sind seitens des Gesetzgebers schaerfere Sanktionen zum einen gegen ruecksichtslose Fahrer und Geschwindigkeitsuebertreter (Erhoehung der Bussgelder, laengere Fahrverbote), zum anderen fuer Manipulationen von Geschwindigkeitsbegrenzern in Lkw und Tachometern vorgesehen.

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Library number
I D355852 [electronic version only] /83 / ITRD D355852
Source

DVR-Report. 2005. (1) Pp12-4

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