Schlussbericht zur Wirksamkeitsuntersuchung zum Modellversuch "Jugend fährt sicher". Schlussbericht zum Forschungsprojekt 2.9124 der Bundesanstalt für Strassenwesen BASt.

Author(s)
Henning, H.-J. Chaselon, F.M. & Schulz, S.-O.
Year
Abstract

Zur Evaluation des Modellversuchs "Jugend fährt sicher" wurde eine experimentelle Zeitvergleichsstudie mit einer Experimentalgruppe mit Programmteilnahme (N=382) und einer Kontrollgruppe ohne Programmteilnahme (N=384) - erhoben im Zeitraum 1991 bis 1993 in fünf Bundesländern - durchgeführt. Anhand von 10 Einstellungsskalen (1. Situative, emotionale, soziale Einflüsse auf das Fahrverhalten, 2. Emotionale Beziehung zum Auto, 3. Konkurrenz, 4. Fahrstil, 5. Funktionale Beziehung zum Auto, 6. Gefahrenbewusstsein, 7. Realistische Selbsteinschätzung der eigenen Fahrfertigkeit, 8. Sicherheitsbewusstsein/Risikobereitschaft, 9. Naive Selbsteinschätzung, 10. Fahrerfahrungen und Fehlerskala) konnte gezeigt werden, dass zwischen beiden Untersuchungsgruppen keine nennenswerten signifikanten Unterschiede oder Effekte auftraten, die auf eine generelle Wirkung des Modellprogramms bezüglich der geprüften Einstellungsdimensionen hätten zurückgeführt werden können. Allerdings stellt das Geschlecht der Teilnehmer eine statistisch bedeutsame Grösse dar. Die weiblichen Teilnehmer wiesen in allen Skalen modellkonformere Werte auf als die männlichen Teilnehmer. Im gesamten Untersuchungszeitraum konnten keine positiven Einstellungsveraenderungen festgestellt werden. Zwar ergaben sich während der Dauer der Fahrschulausbildung relativ hohe und positive Einstellungen, die jedoch mit zunehmender Fahrpraxis zu signifikant nachweisbaren negativen Veraenderungen führten. Im statistischen Sinne handelt es sich zwar nur um schwache Effekte, die aber die Vermutung stützen, dass Fahrpraxis (das heisst der situative Einfluss der "Strasse") zu nachweisbaren negativen Wirkungen führt, die auch durch das Modellprogramm "Jugend fährt sicher" weder aufgehalten und erst recht nicht in eine positive Richtung verändert werden konnte. Geprüft mit multivariaten Kovarianzanalysen, konnten keine Gruppeneffekte bezüglich der Untersuchungsvariablen (Alter, Bildung, Wohnort, Untersuchungsgruppe) festgestellt werden. Schlussbericht zum Forschungsprojekt 2.9124 (IDS-Nummer 704843) der Bundesanstalt für Strassenwesen.

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Publication

Library number
C 9786 /83 / IRRD 334234
Source

Bremen, Universität Bremen, Studiengang Psychologie, Abteilung für Methoden, Diagnostik und Evaluation, 1994, 99 + 31 p., 40 ref.

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