In einer analyse von 450 unfaellen motorisierter zweiradfahrer wurden grundlagen fuer die wirksamkeit von schutzkleidungen untersucht. Es wurde eine grundlegende klassifizierungssystematik und damit eine abgrenzung definierter fallgruppen erstellt. Eine zentrale bedeutung hat die verletzungsentstehung beim zweiradunfall, die primaer vom bewegungsablauf abhaengig ist. Die anforderungen an die schutzkleidung erschoepfen sich nicht nur in der aufpralldaempfung beim sturz, sondern beruecksichtigt auch die in jeder der drei crash-phasen verschiedenen aufgaben, die nur zum teil in einer unfallanalytischen untersuchung behandelt werden koennen. Die studie ergab sowohl zu den reduzierungsmoeglichkeiten schwerer verletzungen als auch zur vermeidung von verletzungen eindeutige ergebnisse. Exponierte stellen des koerpers wie schultern, ellbogen und knie lassen sich recht gut schuetzen. Fuer diese koerperteile kann das auftreten schwerer verletzungen durch tragen von lederschutzkleidung reduziert werden. Am rumpf des zweiradfahrers dagegen ergeben sich geringere wirkmoeglichkeiten der schutzkleidung, vor allem bei schweren verletzungen. Die ergebnisse der untersuchung werden bezueglich einer gezielten aufklaerung aller motorisierten zweiradbenutzer und der gestaltung und verbesserung der schutzkleidung diskutiert. Weitere forschungsziele beinhalten erhebungen zur tragequote, fragen der erkennbarkeit fuer andere verkehrsteilnehmer und des tragekomforts fuer den zweiradfahrer sowie experimentelle simulationen zur ermittlung der belastungsgrenzen im gesamtcrash und im komponentenvergleich.
Abstract