Schutzwirkung von Airbags für angegurtete und nicht angegurtete Insassen in Standard-Sitzhaltung und in Out-Of-Position-Situationen.

Author(s)
Berg, F.A. Mattern, R. Kallieris, D. Cott, V. & Schmall, G.
Year
Abstract

Airbags tragen in Kombination mit dem Sicherheitsgurt bei Frontalkollisionen zu einer effektiven Steigerung der inneren Sicherheit von Fahrzeugen bei. Um seine Schutzwirkung bereitzustellen, muss der Airbag rechtzeitig entfaltet sein. Je nach Kollisionsart und Geschwindigkeit des Fahrzeuges verstreichen vom Kollisionsbeginn bis zum Ende des Airbag-Aufblasvorgangs Zeiten von 40 bis 80 Millisekunden. Hierfür ist die sichere Aktivierung einer ausreichenden Energiemenge notwendig. In diesem Zusammenhang interessieren mögliche Belastungen von Insassen, die infolge einer nicht normalen Sitzhaltung (Out-Of-Position) während der Aufblasphase mit dem Airbag in Kontakt kommen. Zu dieser Thematik wurden im DEKRA-Crashzentrum Neumünster vier Full-Scale-Crashversuche durchgeführt. Dabei stiessen Personenkraftwagen mit 40 Prozent frontaler Überdeckung und 55 km/h Geschwindigkeit gegen eine starre Barriere. Bei jedem Test sass ein Dummy Hybrid III (50-Prozent Mann) angegurtet in normaler Position auf dem Fahrersitz. Gleichzeitig sass auf dem Beifahrersitz ein ebensolcher Dummy nicht angegurtet und mit dem Oberkörper vorgebeugt (Out-Of-Position). Es kamen drei verschiedene Fahrzeugtypen mit Fahrer- und Beifahrer-Airbag zum Einsatz: ein Ford Fiesta (Eurobags), ein Opel Corsa (Full-Size-Bags) und ein Opel Vectra (Full-Size-Bags). Bei einem weiteren Opel Vectra wurden zu Vergleichszwecken die Airbags nicht gezündet. Im Institut für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg wurden zur gleichen Thematik insgesamt sieben Schlittenversuche mit instrumentierten menschlichen Leichen (Alter 25 bis 55 Jahre, Gewicht 55 bis 96 kg, Körpergrösse 167 bis 189 cm) durchgeführt (zum Teil bereits vorgestellt: Kallieris et al., 1995). Sie waren nicht angegurtet und sassen in normaler Position. Bei sechs Versuchen wurde der Fahrersitz besetzt, bei einem der Beifahrersitz. Als Rückhaltesysteme wirkten Full-Size-Airbags in Kombination mit Kniepolstern. Die Kollisionsgeschwindigkeiten betrugen 47 bis 50 km/h. Im Beitrag werden die bei den Versuchen gemessenen Belastungen der Dummies und Leichen dargestellt. Ausserdem wird die Kinematik der Insassen beschrieben. Die Kommentierung und Bewertung der Ergebnisse im Hinblick auf die Schutzwirkung des Airbags erfolgt interdisziplinär unter Beachtung technischer, medizinischer und biomechanischer Aspekte. (A) Beitrag zum Themenschwerpunkt VII Fahrzeugkonstruktion und Sicherheit des Kongresses 1997 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., 29. Jahrestagung, Münster, 19. bis 22. März 1997.

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Library number
C 12410 (In: C 12375 S) /80 /84 /91 / IRRD D340994
Source

In: Kongressbericht 1997 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., 29. Jahrestagung, Münster, 19. bis 22. März, 1997, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen : Mensch und Sicherheit, Heft M 92, p. 178-189, 16 ref.

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