Second phase of driver training in Colmar-Berg, Luxembourg-connection to accidents.

Author(s)
Peräaho, M. Hatakka, M. Keskinen, E. & Katila, A.
Year
Abstract

In Luxemburg müssen Fahranfänger der Führerscheinklassen B und A (Auto- und Motorradfahrer) seit 1996 in den ersten 2 Jahren nach Bestehen der Prüfung (frühestens nach 6 Monaten) an einem eintägigen Kurs im Fahrsicherheitszentrum Colmar-Berg teilnehmen, um den permanenten Führerschein zu erhalten. 1999 wurde bei der Führerscheinausgabe nach Beendigung der zweijährigen Probezeit eine Befragung von Fahranfängern durchgeführt. Der Fragebogen enthielt 96 Fragen zum Fahrsicherheitskurs und zum Fahren allgemein. Zusätzlich wurden Fragen zu den Unfällen, in die die Fahranfänger involviert waren, gestellt. Die Daten wurden unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse der von der Universität Turku (Finnland) durchgeführten Teilstudie präsentiert. Deren Ziel war es, herauszufinden, welche Unterschiede es bei Unfällen vor und nach dem Kurs gibt und wie die Kursteilnehmer die Ausbildung einschätzen beziehungsweise wie sie sich selbst als Fahrer bewerten. Der Untersuchung liegen Daten von 1.499 Fahranfängern zugrunde (787 männliche und 712 weibliche). Das Durchschnittsalter betrug 22,7 Jahre. Die männlichen Fahrer absolvierten das Sicherheitstraining im Durchschnitt nach 14,6 Monaten nach Erhalt des Probeführerscheins, die weiblichen nach 14,7 Monaten. Der allgemeine Nutzen, der praktische Teil des Kurses und die Ausbildner wurden durchgehend als "gut" bis "sehr gut" bewertet. Weitaus schlechter wurde der theoretische Teil und das Preis-Leistungs-Verhältnis eingeschätzt. 44,7 Prozent der männlichen und 35,8 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, nach dem Kurs ihr Fahrverhalten verändert zu haben. Rund 60 Prozent waren bereit, den Kurs zu wiederholen. Die im Kurs erhaltenen Informationen wurden als "wichtig" bis "sehr wichtig" angesehen. Die Bewertung der Wichtigkeit von acht Faktoren, die einen guten Fahrer ausmachen, zeigte, dass Frauen das theoretische Wissen über Regeln und deren strikte Einhaltung signifikant für wichtiger halten als Männer. Die Fähigkeit, eine adäquate Geschwindigkeit zu wählen, betrachten Frauen ebenfalls als wichtiger als Männer. Diesen ist es wichtiger, sich hinter dem Lenkrad auch bei 130 Stundenkilometern wohl zu fühlen. Schnell reagieren zu können, wurde als wichtiger betrachtet als die Einhaltung von Regeln. Die Bewertung der eigenen Fähigkeiten ergab unter anderem, dass sich Frauen dort am besten einschätzen, wo es um die Rücksicht auf ungeschützte Verkehrsteilnehmer und die Einhaltung der Regeln geht, Männer dagegen schätzen ihre antizipatorischen Fähigkeiten und die Schnelligkeit ihrer Reaktionen am besten ein. 163 Männer und 96 Frauen hatten vor "Colmar-Berg" einen Unfall, 118 Männer und 80 Frauen nach "Colmar-Berg". Der Rückgang war demnach nur bei Männern signifikant. Die Kurzzeiteffekte des Colmar-Berg-Trainings scheinen eher unbedeutend zu sein, bei den Frauen gibt es in den drei Monaten nach dem Training sogar ein Ansteigen der Unfälle gegenüber den drei Monaten vor dem Training. Männer hatten nach "Colmar-Berg" weniger Unfälle mit schwerem Sachschaden. Um gültige Aussagen zu bekommen, sind weitere Untersuchungen erforderlich. (KfV/A)

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Library number
C 16712 (In: C 16703 [electronic version only]) /83 / ITRD D335965
Source

In: DAN-report : results of EU-project `Description and Analysis of Post Licensing Measures for Novice Drivers', 2000, p. 125-137, 3 ref.

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