Sicher gehen in Stadt und Dorf.

Author(s)
Rauh, W. Stögner, R. & Wimmer, R.
Year
Abstract

Fast 30 Prozent ihrer Ziele erreichen Menschen ausschliesslich zu Fuss. Gehen gehoert auch zu jeder anderen Fortbewegungsart. Gehen ist gesund und steigert die Lebensqualitaet. Vorrang fuer das Gehen bedeutet zudem mehr Verkehrssicherheit. Die Verlagerung von kurzen Autofahrten auf das Gehen kann dazu beitragen, Verkehrsprobleme zu verringern. Am haeufigsten sind gegenwaertig Kinder, Jugendliche und Senioren zu Fuss unterwegs. Um zum Gehen zu motivieren, ist es wichtig, dass jenen, die zu Fuss unterwegs sind, von Politik und Oeffentlichkeit mehr Interesse entgegengebracht wird. Planungs- und Verbesserungsmassnahmen fuer das Gehen haben nur dann Erfolg, wenn sie zu einer objektiven und/oder subjektiv empfundenen Zeitersparnis fuehren. Kleinraeumige Strukturen sind eine Voraussetzung dafuer, dass viel gegangen wird. Seit Mitte der 90er Jahre steigt das Unfallrisiko fuer Gehende in Oesterreich besorgniserregend an. In den 90er Jahren sind in Oesterreich 1.963 Menschen beim Gehen ums Leben gekommen und 49.097 verletzt worden. Rund 40 Prozent der innerorts Getoeteten waren zu Fuss unterwegs. 90 Prozent aller Unfaelle, die Menschen als Fussgaenger erleiden, erfolgen mit Kfz-Beteiligung. Die Hauptursache fuer das Unfallrisiko und die Unfallschwere von Gehenden sind die hohen Geschwindigkeiten des Kfz-Verkehrs. Die Kosten von Verkehrsunfaellen, die Menschen beim Gehen erleiden, erreichen in Oesterreich etwa 860 Millionen Euro pro Jahr. Durch das vom Verkehrsclub Oesterreich (VCOe) vorgeschlagene Sicherheitspaket koennten pro Jahr rund 160 Menschenleben gerettet, fast 4.000 Verletzte verhindert und die Unfallkosten um 760 Millionen Euro pro Jahr verringert werden. Strassen sind nicht nur Fahrbahn, sondern Orte der Kommunikation. Auf Strassen im Siedlungsraum hat der inneroertliche Verkehr, besonders das Gehen, Vorrang vor dem Durchzugsverkehr zu haben. Tempo 30 traegt entscheidend zur Verkehrssicherheit bei. Um komfortables und zeitsparendes Gehen zu ermoeglichen, ist ein dichtes Wegenetz notwendig. Gehsteige sollten mindestens 2,5 Meter breit sein und Verkehrszeichen moeglichst an der Hausmauer montiert werden. Niveauunterschiede sind zu vermeiden. Sehr bewaehrt haben sich so genannte "Flanierzonen". Hier hat Vortritt, wer geht, und die Autos duerfen maximal Tempo 30 fahren. Im Kapitel "Mehr Komfort fuer Gehende" werden Gestaltungsvorschlaege fuer Gehsteige gemacht, Gestaltungselemente zur Erhoehung des Gehkomforts beschrieben sowie die wichtigen Komfortelemente Stiegen, Rampen und Rolltreppen behandelt. Besonders zu beruecksichtigen sind dabei Kinder, alte und behinderte Menschen. Das Kapitel "Fahrbahnen zeitsparend und sicher queren" stellt die auf Gehende abgestimmten Planungsgrundlagen fuer bauliche Querungshilfen, Schutzwege, Kreuzungen und Kreisverkehre dar. Das Kapitel "Gehen im Mobilitaetsverbund" befasst sich mit Gehen und Radfahren einerseits sowie mit Gehen und oeffentlichem Verkehr andererseits. Das abschliessende Kapitel beschaeftigt sich mit der Foerderung des Gehens in der oesterreichischen Rechtsordnung. Die derzeitige rechtliche Situation bietet Gehenden zu wenig Schutz. Deshalb setzt sich der VCOe fuer wichtige Aenderungen in der Strassenverkehrsordnung ein. Unter anderem sollte der Vertrauensgrundsatz durch die Verhaltensnorm ersetzt werden, wonach andere nicht gefaehrdet werden duerfen. (KfV/A). English abstract: Walking is not only a matter of personal health. The existence of footways is also a good indicator of the quality of life in our cities, towns and villages. The present VCÖ publication contains valuable information and advice for those who want to give walking a traffic planning priority in their city, town or village. What walkers need above all is short, safe and comfortable footways. VCÖ shows how these needs can be met through pro-pedestrian planning of walking networks and by means of attractive and safe design of footways and crossings. The publication includes recommendations for the application of various traffic calming measures. It demonstrates how to successfully implement 30 kph-zones and in which cases to simplify the cross section of roads (with shared use of traffic space) or install a pedestrian zone. The question whether walking can reduce costs for the benefit of traffic participants and the community is discussed in detail. The answer is clear: walking is a very economical mode of traffic. The publication highlights possible ways of accomodating different groups of road users such as pedestrians, cyclists and users of public means of transport, in a safe and convenient manner. Communal politicians and traffic experts are offered an indispensable overview of the legal framework and options to encourage walking as a mode of traffic. (A)

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Publication

Library number
C 19461 [electronic version only] /72 /82 / ITRD D346479
Source

Wien, Verkehrsclub Österreich VCÖ, 2001, 52 p., 31 ref.; Wissenschaft & Verkehr ; No. 2/2001 - ISBN 3-901204-29-6

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This publication is one of our other publications, and part of our extensive collection of road safety literature, that also includes the SWOV publications.