Galt das Fahrrad in der Vergangenheit schwerpunktmässig als ein Mittel zur Freizeitgestaltung, zeigt die Verkehrsentwicklung, dass sich die Verhältnisse deutlich gewandelt haben. Ein Anteil von bis zu 25 Prozent am innerstädtischen Verkehr belegt, dass der Radfahrer als gleichwertiger Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden muss. Für die Verkehrssicherheitsarbeit ist diese Entwicklung eine grosse Herausforderung. Die zunehmende Nutzung des Fahrrades beinhaltet Risiken, die insbesondere im Aufeinandertreffen motorisierter und nicht motorisierter Fahrzeuge liegen. So wurden in Deutschland 1996 bei Verkehrsunfällen 590 Radfahrer getötet. Das DVR-Programm "Sicherheit für den Radverkehr" wird vorgestellt. Da die Sicherheit von Radfahrern nicht nur von ihrem eigenen Verhalten abhängt, verfolgt das Programm einen integrativen Ansatz. Neben Massnahmen, die sich direkt an den Radfahrer wenden, tritt die Einbeziehung der Interaktionspartner im Strassenverkehr. Motorisierte Verkehrsteilnehmer und Fussgänger sollen durch das Programm ebenfalls angesprochen werden. Ziel ist es, sie für die Bedürfnisse von Radfahrern zu sensibilisieren und so zu einer grösseren Akzeptanz der verschiedenen Verkehrsteilnehmergruppen zu gelangen. "Sicherheit für den Radverkehr" unterscheidet die Themenbereiche Fitness, Technik, Umwelt und Sicherheit. Diese Themenbereiche werden durch Einzelthemen erschlossen, die als in sich geschlossene Lehreinheit eingesetzt werden können. Für die Umsetzung wurde ein Anwenderhandbuch entwickelt, das die einzelnen Programmelemente in Form von Lehreinheiten enthält. Für den Endverbraucher steht eine Broschüre zur Verfügung, die einen Fahrradpass enthält und in kurzer Form einige sicherheitsrelevante Aspekte wie etwa das Tragen eines Fahrradhelmes thematisiert. (A)
Abstract