Um der überproportional hohen Unfallbeteiligung von Fahranfängern entgegenzuwirken, wurde ein Konzept für eine Mehrphasen-Fahrausbildung erarbeitet. Dieses Konzept stützt sich auf die für Österreich übertragbaren Ergebnisse des soeben fertiggestellten EU-Projekts "DAN" - Description and analysis of post licensing measures for novice drivers (Beschreibung und Analyse von Massnahmen nach Erwerb der Lenkberechtigung). Bei der Umsetzung dieser Mehrphasen-Fahrausbildung sind vier Aufgabenstellungen zu realisieren: 1. Inhaltliche Abstimmung der Elemente der Mehrphasen-Fahrausbildung mit der Fahrschulausbildung der Führerscheinprüfung; 2. Zusätzliche Praxiseinheiten im Strassenverkehr mit einem Fahrschullehrer für individuelles Feedback (zum Beispiel zweimal 30 Minuten Fahrt plus Gespräch innerhalb eines Jahres nach Erwerb der Lenkberechtigung); 3. Fahrsicherheitstraining mit höchsten technischen und inhaltlichen Standards, um etwaige Selbstüberschätzung zu verhindern und möglichst individuelles Eingehen auf die verschiedenen Schwächen der Fahranfaenger zu gewährleisten; 4. Psychologische Schulung mit folgenden Inhalten: Gefahrenvermeidung und Erkennen der spezifischen Risikofaktoren von Fahranfängern, wobei im Rahmen einer zumindest eineinhalbstündigen Gruppendiskussion ein persönlicher Bezug herzustellen ist. Genannte Elemente sollten innerhalb eines Jahres vom Fahranfänger absolviert werden. Die Führerschein auf Probe-Regelung (Paragraph 4 FSG), welche bereits zu einem signifikanten Unfallrückgang geführt hat und hohe Akzeptanz bei der österreichischen Bevölkerung und auch bei den Fahranfängern selbst aufweist, soll davon unberührt bleiben. Das übergeordnete Ziel des vorgestellten Konzeptes ist es, die unterschiedlichen Risikofaktoren von Fahranfängern gründlich behandeln zu können, indem der Fahranfänger in der gefährlichsten Phase seiner Fahrer-Karriere begleitet wird. (Author/publisher)
Abstract