Sicherheit ist eine Geisteshaltung. (Safety is an Attitude of Mind.)

Author(s)
Rumar, K.
Year
Abstract

Strassenverkehrsunfälle und ihre Folgen stellen ein gravierendes Gesundheitsproblem für die Gesellschaft dar. So muss jeder dritte Bürger einmal in seinem Leben aufgrund eines Verkehrsunfalles einen Krankenhausaufenthalt auf sich nehmen und für jeden Zwanzigsten endet ein Verkehrsunfall tödlich oder mit einer Behinderung. Durch Strassenverkehrsunfälle sinkt die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung in Europa um 6 Monate. Obwohl durch diese Art der Darstellung deutlich wird, wie gross das Problem ist, wird dennoch viel zu wenig für die Erhöhung der Verkehrssicherheit getan. Den Grund sieht der Autor im geringen gesellschaftlichen Wert, der Sicherheit beigemessen wird. Im Beitrag wird eine Kategorisierung vorgenommen, in der erstrangige, zweitrangige und drittrangige Strassenverkehrsprobleme dargestellt werden. Den erstrangigen Problemen werden solche zugeordnet, bei denen in den meisten Ländern Übereinstimmung über ihre unfallverursachende Wirkung besteht, wie zum Beispiel überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol und Drogen am Steuer. In der Kategorie der zweitrangigen Probleme werden inadäquate Gesetzgebung, Verkehrsüberwachung, Fahrausbildung, Verkehrserziehung, Bestrafung von Gesetzesübertretern sowie Rettung und Rehabilitation von Unfallopfern aufgelistet. In die Kategorie der drittrangigen Probleme fallen solche, die nicht unmittelbar sichtbar sind, die es aber gerade verhindern, dass effiziente Unfallverhütungsmassnahmen gesetzt werden. Diese Kategorie betrifft die zugrundeliegenden Einstellungen, die den geringen gesellschaftlichen Wert der Verkehrssicherheit bewirken. Diese Einstellung führt dazu, dass kein gesellschaftlicher Druck zur Erhöhung der Verkehrssicherheit besteht, so dass Politiker, Behörden und Fahrzeughersteller sich dafür nicht entsprechend engagieren. Die vorherrschende Einstellung verhindert auch, dass der private Sektor Verkehrssicherheit als Wettbewerbskriterium aufnimmt. Dies alles führt in der Folge zu einer geringen Beachtung der Verkehrsregelungen, einem geringen Gebrauch von Sicherheitsausstattungen, einer schwachen sozialen Kontrolle des Verkehrsverhaltens und zu einem kompensatorischen Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Das neue schwedische Strassenverkehrssicherheitsprogramm setzt bei der dritten Problemkategorie an, da eine höhere Verkehrssicherheit nur über eine Bewusstseinsänderung und eine Änderung des gesellschaftlichen Stellenwertes der Verkehrssicherheit erreicht werden kann. (KfV/H)

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Library number
C 13987 (In: C 13985 [electronic version only]) /83 / IRRD D335465
Source

In: Schlussbericht internationale Konferenz Mobilität und Sicherheit, Wien, 13.-14. Oktober 1997, p. 13-17

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