Sicherheit und Umweltschutz : unterschiedliche Ziele, gemeinsamer Nutzen ?

Author(s)
Siegrist, S. & Huguenin, R.D.
Year
Abstract

Inwiefern wirken sich Sicherheitsmassnahmen zur Reduktion von Unfällen in den Bereichen Strassenverkehr, Haushalt und Sport auf die Umwelt aus? Können Umweltschutzmassnahmen den Sicherheitsstandard beeinflussen? Diese Fragen sind für die Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu in zweierlei Hinsicht von Bedeutung: Sicherheitsmassnahmen können mit der Entwicklung eines entsprechenden Instrumentariums dahingehend beurteilt werden, ob sie den Zielen des Umweltschutzes dienen, ihnen zuwiderlaufen oder ob sie `umweltneutral' sind. Der Synergieeffekt von Sicherheitsmassnahmen mit einem positives Umweltnutzen resp. von Umweltschutzmassnahmen, welche die Sicherheit erhöhen, kann zudem im Sinne des Sozial Marketings als Zusatznutzen dazu eingesetzt werden, die Akzeptanz von Massnahmen und erwünschten Verhaltensweisen zu erhöhen. Dies ist deshalb bedeutsam, weil Sicherheitsfragen bei der Bevölkerung und Entscheidungsträgern keine zentrale Rolle spielen. Der mögliche Nutzen und Schaden, der finanzielle Aufwand sowie der zu erwartende Realisierungs- resp. Beachtungsgrad verschiedener Massnahmen wurde durch Sicherheits- und Umweltexperten geschätzt. Die Resultate zeigen, dass nur 26 Prozent der beurteilten Sicherheitsmasnahmen - und davon die Mehrzahl in positivem Sinne - umweltrelevant sind. Für die Tätigkeit der bfu ergibt sich die Forderung, die Wirkung von Präventionsbemühungen umfassend zu beurteilen und insbesondere diejenigen Massnahmen zu propagieren, die positive Auswirkungen auch auf die Umwelt mit sich bringen. Immer wenn solche Synergieeffekte erwartet werden können, sind sie Politikern und der Bevölkerung - in der jeweils geeigneten Form - zu kommunizieren, sowie bei der Planung und Umsetzung von Präventionsvorhaben zu berücksichtigen. Der vorliegende Bericht lässt keine abschliessenden Aussagen zu, da aufgrund der zur Verfügung stehenden Mittel nur rudimentäre Schätzungen der Kosten und des Nutzens einzelner Massnahmen vorgenommen werden konnten. Sie zeigt jedoch eine Möglichkeit auf, wie bei der Bestimmung einer Sicherheitspolitik auch ökologische Aspekte systematisch einfliessen können und sie liefert deutliche Hinweise darauf, dass eine grundsätzliche Obereinstimmung und partiell positive Wechselwirkungen zwischen Unfallprävention und Umweltschutz vorhanden sind. (A)

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C 17355 [electronic version only] /15 /72 /
Source

Bern, Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU, 1997, 28 p., 11 ref.

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