In einem Feldversuch auf einer repräsentativen Strecke wurde das situationsspezifische Fahrverhalten verschiedener Fahrerkollektive untersucht, um Aufschluss darüber zu erhalten, welche Fahrer unter welchen Voraussetzungen wie unterstützt werden können. Bei den Fahrerkollektiven wurde unterschieden zwischen unerfahrenen, erfahrenen und älteren Fahrern. Das Verhalten wurde mit verschiedenen Verfahren analysiert: mitfahrende Beobachtung, Registrierung von Blickbewegungen der Fahrer, Messung fahrdynamischer Parameter, Videoaufzeichnung der Fahrten, Beobachterrating und schriftliche Befragung der Versuchspersonen zu ihrer subjektiven Einschätzung. Das Fahrverhalten wurde in 36 Kategorien eingeteilt. Über die Ergebnisse wird im einzelnen berichtet, und zwar eingeteilt in situationsbezogene Unterschiede im Fahrverhalten (Geschwindigkeitsverhalten, Abstands-, Spur- und Kommunikationsverhalten sowie Sichern / Verhalten in Kreuzungen und Verhalten in Kurven / Abbiegen), Blickverhalten (Aussen- und Innenspiegelbenutzung, Umschauen, Blicksequenzen), Verkehrskonflikte sowie Fehler in leichten und schwierigen Situationen. Aus den vorgestellten Ergebnissen werden verschiedene Gesichtspunkte herausgegriffen und im Hinblick auf folgende Massnahmenbereiche diskutiert: Fahrer (zum Beispiel Fahrerausbildung, -training), Verkehrssituation (zum Beispiel Strassenbau, Verkehrsführung) und Fahrzeug (zum Beispiel Fahrzeuggestaltung, technische Hilfen).
Abstract