Insgesamt 206 Berufskraftfahrerinnen und -fahrer aus Deutschland, Frankreich, Italien und Oesterreich wurden im Rahmen einer Arbeitszeitanalyse befragt. Die durchschnittliche Berufserfahrung betrug 16 Jahre. Zwischen den vier Fahrerkategorien (Personennah- und Fernverkehr, Gueternah- und Fernverkehr) herrschen grosse Unterschiede bezueglich des Arbeitsrhythmus; die meisten Uebernachtungen wurden im gewerblichen Gueterverkehr (67 Prozent) und im Personenfernverkehr (33 Prozent) berichtet. 63 Prozent der Befragten arbeiten mehr oder weniger nachts, am meisten betroffen sind die Fahrer des Gueterfernverkehrs. Die zulaessigen Lenkzeiten werden haeufig ueberschritten. Die laengste Wochenarbeitszeit hatten die Oesterreicher (zwischen 40 und 59 Stunden), die kuerzeste Zeit ergab sich bei den Italienern (44 - 53 Stunden). Die Anteile der Lenkzeiten variieren bei den vier Kategorien stark, ebenso die Anzahl der Verstoesse gegen die zulaessigen Lenkzeiten. Die meisten Verstoesse begingen die Fahrer des gewerblichen Gueterverkehrs. Zwar schaetzen 90 Prozent der Befragten die Abwechslung im Beruf, trotzdem wird vor allem ueber die Laenge beziehungsweise die Zusammensetzung der Taetigkeit geklagt. Die Unzufriedenheit waechst mit der Anzahl der Auswaertsuebernachtungen. Ermuedung wurde zwischen 03.00 und 06.00 Uhr sowie zwischen 12.00 und 15.00 Uhr am staerksten empfunden. Das am haeufigsten genannte Ermuedungssignal war "staendiges Gaehnen", als Gegenmassnahmen wurden genannt: Rauchen, Fenster oeffnen und Radio hoeren. In den letzten drei Jahren waren 36 Prozent der Befragten an mindestens einem Unfall beteiligt, dabei spielte nach subjektiven Angaben in 7 Prozent Muedigkeit eine Rolle.
Abstract