Target-group-specific success of offense-oriented learning programs for traffic offenders.

Author(s)
Bächli-Bietry, J.
Year
Abstract

Junge Maenner, meist ex-jugoslawischer Herkunft, verursachten mit ihren grossen Pkw und extrem hohen Geschwindigkeiten in den vergangenen Jahren in der Schweiz zahlreiche schwere Unfaelle. Der Bewaehrungs- und Vollzugsdienst Zuerich entwickelte im Rahmen des Modellversuchs "Lernprogramme als neue Interventionsform in der Strafjustiz" fuenf verschiedene deliktorientierte Lernprogramme fuer Straffaellige. Zu Verkehrsdelikten gibt es drei Programme. Zwei Programme (TAV und LAST) richten sich an Personen, die alkoholisiert am Strassenverkehr teilgenommen haben, und ein Programm (START) richtet sich an Personen mit groben Verkehrsregelverletzungen. Letzteres wurde unterteilt fuer "Schweizer Schnellfahrer" und "Balkan-Schnellfahrer". Bei den Programmen handelt es sich um kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen. Durchgefuehrt wurde eine quasiexperimentelle Studie mit einer Versuchs- und Kontrollgruppe. Daten wurden zu fuenf verschiedenen Zeitpunkten erhoben, naemlich vor, waehrend und nach dem Programm sowie neun Monate und 21 Monate nach Beendigung des Programms. Insgesamt nahmen 350 Personen teil, 264 Trunkenheitsfahrer, 42 "Schweizer Schnellfahrer" und 44 "Balkan-Schnellfahrer". Besonders die "Schweizer Schnellfahrer" sahen ihre Teilnahme zu Beginn wesentlich skeptischer als die Trunkenheitsfahrer. Von den Trunkenheitsfahrern hatten 11 Prozent zwei Jahre nach Beginn des Programms ein anderes Delikt begangen und 7 Prozent dasselbe wieder. Bei den "Schweizer Schnellfahrern" lagen beide Werte bei 18 Prozent und bei den "Balkan-Schnellfahrern" bei 31 Prozent. Der Lernerfolg von Trunkenheits-Wiederholungstaetern war von den Instruktoren wesentlich niedriger eingeschaetzt worden als jener von Nicht-Wiederholungstaetern. Bei den Schnellfahrern waren dagegen Rueckfalltaeter und Nicht-Rueckfalltaeter gleich bewertet worden. Es scheint, dass die Lernprogramme bei den maennlichen Gesetzesuebertretern mit suedosteuropaeischer Herkunft wirkungslos bleiben. Aus den Erfahrungen der Instruktoren lassen sich Hypothesen ueber die Ursachen ableiten. So scheinen die jungen Maenner mit ihrem Verhalten unter anderem ihren niedrigen sozialen Status kompensieren zu wollen. Letztlich ist die Resistenz gegen die Lernprogramme auf die fehlende Uebernahme sozialer Werte und Normen zurueckzufuehren. Somit geht es vor allem um eine bessere Integration dieser Bevoelkerungsgruppe in die Schweizer Gesellschaft. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D361919. (KfV/A) ABSTRACT IN ENGLISH: The evaluation report addresses the question of whether offense-oriented learning programs will reduce the relapse rate of all types of traffic offenders regardless of their origin. Comparing drunk drivers and extreme speeders of either Swiss or former Yugoslavian origin sentenced to participate in offense-oriented learning programs produces a series of interesting findings which indicate that it is imperative for such learning programs to be designed making increased allowances for cultural characteristics of target groups. In conclusion, the author develops propositions regarding possible culture-specific optimization measures for such learning programs. (A)

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C 46523 (In: C 46504 [electronic version only]) /83 / ITRD D361938
Source

In: Fit to drive 2006 : Tagungsband 1st international Traffic Expert Congress, Berlin, from May 3rd - 5th 2006, p. 81-85, 5 ref.

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