Tödliche Verkehrsunfälle von Fahranfängern : Mangeln des Können oder Mangel an Sicherheitsmotiven in tödlichen Kontrollverlust-Unfällen.

Author(s)
Laapotti, S.
Year
Abstract

Kontrollverlust-Unfälle männlicher Fahrer unterschieden sich eindeutig von deren Nicht-Kontrollverlust-Unfällen. Überhöhte Geschwindigkeit und Fahren unter Alkoholeinfluss waren häufige Hintergrundfaktoren bei Kontrollverlust-Unfällen männlicher Fahrer. Dies lässt den Schluss zu, dass mangelnde Sicherheitsmotive der Fahrer bei Kontrollverlust-Unfällen männlicher Fahrer eine grössere Rolle spielen als bei Nicht-Kontrollverlust-Unfällen. Kontrollverlust-Unfälle weiblicher Fahrer unterscheiden sich im Hinblick auf die Sicherheitsmotive nicht von deren Nicht-Kontrollverlust-Unfällen. Überhöhte Geschwindigkeit und Alkoholeinfluss Alkoholeinfluss waren bei allen Arten von Unfällen weiblicher Fahrer seltener Hintergrundfaktoren. Rutschige Strassenverhältnisse waren der einzige Faktor, durch den sich Unfälle weiblicher Fahrer unterschieden. Dies lässt den Schluss zu, dass die Unfälle weiblicher Fahrer "reinere" Unfälle sind als die Kontrollverlust-Unfälle männlicher Fahrer. Diese Ergebnisse stützen die Idee, geschlechtsspezifische Fahrausbildungen durchzuführen. Die kritischen Elemente für die Sicherheit männlicher Fahrer sind offensichtlich die Motive und Einstellungen. Die Sicherheit männlicher Fahrer lässt sich also mit der herkömmlichen Fahrausbildung, deren Schwerpunkt auf Fahrzeugbeherrschung liegt, nicht wesentlich erhöhen. Weibliche Fahrer könnten dagegen von einer Ausbildung mit Schwerpunkt Fahrzeugbeherrschung vielleicht stärker profitieren. Es besteht jedoch immer die Gefahr, dass Fahrerinnen und Fahrer nach der Schulung mit Schwerpunkt Fahrzeugbeherrschung dazu neigen, ihr Können zu überschätzen, was wiederum zu höheren Geschwindigkeiten und nicht zu einer Reduzierung der Unfallraten führt. (A) Titel in Englisch: Fatal car accidents of novice drivers - Lack of skills or lack of safety motives in fatal loss of control-accidents. Referat zum Arbeitskreis 1 - Vergleichende Risikoanalysen auf der Grundlage von Basisdaten aus den Bereichen Verkehr, Beruf/Freizeit und Gesundheit - der ersten Interdisziplinären Fachkonferenz "Junge Fahrer und Fahrerinnen", 12.-14. Dezember 1994 in Köln, veranstaltet im Rahmen der Kampagne "Rücksicht kommt an" des Bundesministeriums für Verkehr (BMV) und des deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR).

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C 7832 (In: C 7822 S) /83 / IRRD 336631
Source

In: Junge Fahrer und Fahrerinnen : Referate der Ersten Interdisziplinären Fachkonferenz, veranstaltet im Rahmen der Kampagne "Rücksicht kommt an" des Bundesministeriums für Verkehr BMV und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. DVR, Köln, 12.-14. Dezember 1994, p. 96-101

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