Training mit Handicap : Fahrsicherheitstraining für behinderte Lenkerinnen : Begleituntersuchung.

Author(s)
Schmotzer, C. & Smuc, M.
Year
Abstract

Im Rahmen der Aktion "Training mit Handicap" wurden oesterreichweit ueber 10.000 behinderte Personen schriftlich zur Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining eingeladen. Insgesamt nahmen 949 Personen an der Aktion teil. Mit der Aktion sollte erreicht werden, dass behinderten Personen der Zugang zur Automobilitaet erleichtert, das Bewusstsein fuer kritische Fahrsituationen geschaerft und das richtige Verhalten praktisch geuebt wird. Den TeilnehmerInnen wurde vor Beginn und nach dem Ende des Kurses ein Fragebogen vorgelegt. An der Aktion nahmen wesentlich mehr Maenner als Frauen teil. Die Altersgruppe der TeilnehmerInnen ueber 50 Jahre war deutlich ueberrepraesentiert. Ueber ein Viertel der TeilnehmerInnen war aelter als 60 Jahre. Es nahmen LenkerInnen mit den unterschiedlichsten Behinderungsarten und -graden an der Aktion teil. Die Jahreskilometerleistung der behinderten LenkerInnen lag im Durchschnitt der Gesamtheit der oesterreichischen LenkerInnen. Die haeufigste Art der Anpassung an eine Behinderung bestand im Automatikgetriebe. Ein Viertel verwendete keine speziellen Anpassungen. Ungefaehr jede/r 6. Teilnehmerln hatte bereits an einem Fahrsicherheitstraining teilgenommen. Ueber die Haelfte der behinderten LenkerInnen gab an, im Kalenderjahr 1997 keine Strafe aufgrund eines Verkehrsdeliktes erhalten zu haben. Der bei weitem haeufigste Grund fuer Strafen oder Anzeigen war ueberhoehte Geschwindigkeit. Aus der Analyse der Unfallzahlen liess sich schliessen, dass die TeilnehmerInnen zumindest aehnlich haeufig von Unfaellen mit Sach- beziehungsweise Personenschaden betroffen waren wie die Gesamtheit aller FahrerInnen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine ueberwaeltigende Zufriedenheit der TeilnehmerInnen mit den Inhalten und der praktischen Durchfuehrung des Fahrsicherheitstrainings im Rahmen der Aktion. Die hohen Erwartungen wurden zum groessten Teil erfuellt, die Sensibilisierung der TeilnehmerInnen in Bezug auf kritische Fahrsituationen ist ebenfalls groesstenteils gelungen. Mittel- und langfristige Wirkungen der Aktion auf die Verkehrsbewaehrung der TeilnehmerInnen muessten gesondert untersucht werden. Die TeilnehmerInnen an der Aktion waren mehrheitlich durchaus fahrerfahrene, selbstbewusste LenkerInnen, bei denen keine Beruehrungsaengste zum Bereich Automobilitaet festgestellt wurden. Bei kuenftigen Aktionen sollte ein staerkeres Gewicht auf die Teilnahme von weniger mobilen behinderten Personen gelegt werden. Es sollte auch versucht werden, einen groesseren Anteil von Frauen zur Teilnahme zu bewegen. Gegenwaertig scheinen die landlaeufigen Vorurteile gegenueber behinderten LenkerInnen im Allgemeinen und besonders gegenueber Frauen, die trotz Behinderung Auto fahren wollen, beinahe unueberwindbar zu sein. Gerade durch die Medienpraesenz solcher Aktionen koennten hier laengerfristig Einstellungsaenderungen bewirkt werden. (KfV/A).

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Library number
C 21839 [electronic version only] /83 / ITRD D346563
Source

Wien, Kuratorium für Verkehrssicherheit KfV, Institut für Verkehrspsychologie, 1998, 41 p., 6 ref.; 2. unveränderte Auflage - ISBN 3-7070-0035-4

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