Viele Verkehrspläne zielen auf eine Förderung des Fussgänger- und Radfahrerverkehrs ab, haben aber oft keine Vorschläge, wie das Gehen zu fördern ist. Deshalb wird in der Realität oft nur das Radfahren gefördert. Zwischen diesen beiden Fortbewegungsarten bestehen große Unterschiede. Im Vereinigten Königreich geht beispielsweise das Gehen stark zurück, das Radfahren jedoch nicht. Diese beiden Fortbewegungsarten gemeinsam fördern zu wollen, kann unter Umständen kontraproduktiv sein, da sie sehr unterschiedliche Strategien erfordern. Ein Überblick über die vorhandene Forschungsliteratur zeigt allerdings, dass für die Wahl des Gehens als Fortbewegungsart ebenso wie für das Radfahren Einstellungen ausschlaggebend sind. Dennoch widmet sich der Grossteil der Arbeiten dem Verhalten. Das Gefühl der Unsicherheit ist weit verbreitet und man möchte vor allem Zeit sparen. Viele Faktoren beeinflussen die Wahl. Beispielsweise hat sich die Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort vergrössert. Der propagierte beziehungsweise vorherrschende Lebensstil ist dem Gehen abträglich. Insgesamt ist jedoch über die Beweggründe und die Erfordernisse der Fussgänger viel zu wenig bekannt. Trotz aller Unterschiede zwischen Fussgängern und Radfahrern gibt es Gemeinsamkeiten, in den Städten sind sie Partner und vor allem sind sie beide dem motorisierten Verkehr ausgesetzt. (A)
Abstract