Die vorliegende Untersuchung unternimmt den Versuch, die verschiedenen Aspekte, die mit der innerörtlichen Verkehrsüberwachung verbunden sind, im Rahmen eines internationalen Vergleichs zu analysieren. Eingebunden in diesen Vergleich sind die Länder Deutschland, Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien. Den Ausgangspunkt der Betrachtung bilden dabei zwangsläufig die Regeln und Vorschriften sowie die Institutionen, die mit der Überwachung der Einhaltung der Regeln befasst sind. Gerade in Deutschland zeigt sich bezüglich der kontrollierenden Institutionen ein Wandel, der durch eine Verlagerung der Kontrollen auf kommunale Instanzen gekennzeichnet ist und dessen Konsequenzen es zu untersuchen gilt. Hinzu kommt eine in allen Ländern zu beobachtende Tendenz zur Automatisierung von Kontrollen, die ebenfalls erhebliche Konsequenzen für die Regelbefolgung hat. In Übereinstimmung mit den realen Schwerpunkten innerörtlicher Kontrolltätigkeit beschränkt sich die Arbeit im wesentlichen auf die Aspekte Geschwindigkeit, Rotlichtbeachtung sowie Befolgung von Halte- und Parkvorschriften. Explizit ausgeklammert bleibt wegen der völlig eigenständigen Problematik der Aspekt der Alkoholkontrollen. Das besondere Interesse der Untersuchung gilt dabei der Frage nach Art und Umfang regelwidrigen Verhaltens im internationalen Vergleich sowie den unterschiedlichen Strategien und Effekten von Überwachungsmassnahmen. Da Regelbefolgung und Erfolg von Überwachungsmassnahmen eng mit den Einstellungen der Akteure verknüpft sind, unternimmt die Untersuchung zusätzlich den Versuch, am Beispiel der deutschen Verkehrsteilnehmer die Beurteilung von Überwachungsmassnahmen und Sanktionen zu ermitteln. Ziel der Darstellung ist es, die Sensibilität der Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich zu verdeutlichen und auf Gefahren hinzuweisen, die aus einer "Kommerzialisierung" von Überwachung erwachsen können. (A)
Abstract