Unfaelle im Nebel.

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Nebelunfaelle haben einen Anteil von etwa 0,2 Prozent an allen Unfaellen, sind aber haeufig Unfaelle mit besonders schweren Folgen. Zu Unfaellen bei Nebel kann es kommen, wenn ueberraschend eine Nebelbank auftaucht und der Fahrer nicht mehr rechtzeitig reagieren kann. Solche Nebelfallen finden sich an Flusslaeufen, in Moorgebieten, feuchten Wiesen wie auch in Talsenken, sie koennen ueberall in Deutschland auftreten. Schwere Nebelunfaelle mit einer grossen Zahl von Unfallfahrzeugen koennen leicht entstehen, wenn in einer Kolonne die Wagen zu schnell und zu dicht hintereinander fahren, vor allem auf Autobahnen. Insgesamt ereignen sich zwei Drittel aller Nebelunfaelle auf Landstrassen, 20 Prozent innerorts und nur 15 Prozent auf Autobahnen. Die Fahrer wissen zwar, dass bei Nebel das Tempo reduziert werden muss. Doch ihre Wahrnehmung der Geschwindigkeit ist durch den Nebel verzerrt, sodass sie zu schnell fahren. Ausserdem entsteht fuer viele Fahrer durch die roten Ruecklichter des Vorausfahrenden ein Sogeffekt: Das Tempo wird beschleunigt, um den Ruecklichtern vor ihnen zu folgen. Bei einer Untersuchung berichteten die Fahrer, fuer sie sei es in jedem Fall besser, das Auto vor sich zu sehen, als in eine "weisse Wand" zu fahren. Die Sogfahrer beschleunigten um mehr als 20 km/h, um dem Vordermann zu folgen. Dagegen konnte ein Druckeffekt durch nachfolgende Fahrzeuge nicht bestaetigt werden. Das markanteste Ergebnis der Untersuchung betrifft das Schwanken der Geschwindigkeiten innerhalb einer Kolonne: Je staerker der Nebel, desto unterschiedlicher wird das Tempo der einzelnen Fahrzeuge. Diese Geschwindigkeitsdifferenzen werden nicht ausreichend wahrgenommen und deshalb zum eigentlichen Risikofaktor.

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I D357674 [electronic version only] /80 /83 / ITRD D357674
Source

DVR-Report. 2005. (3) Pp4-6

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