Unfaelle im Schlaf.

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Eine Befragung der Universitaet Tuebingen von Fernfahrern zu Schlafverhalten und Schlaefrigkeit am Steuer ergab, dass sich 43 Prozent der Fahrer daran erinnerten, im vergangenen Jahr kurz eingenickt zu sein; fuer den vorangegangenen Monat gaben dies 25 Prozent zu. Ein Drittel der Fahrer klagte ueber schlechteren Schlaf im Lkw, vor allem wegen Laerms. Das Deutsche Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt (DLR) untersuchte mit einer Fragebogenaktion die Einstellung von 5.000 Autofahrern, die an einem Unfall beteiligt waren, zu Muedigkeit im Strassenverkehr. 18,5 Prozent dieser Unfaelle waren durch Muedigkeit verursacht, wobei schlechter Schlaf in der Nacht vor dem Unfall eine besondere Rolle spielte. Australische Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Uebermuedung sich aehnlich auf die Fahrtuechtigkeit auswirkt wie Alkohol: Wer von den Probanden 17 Stunden lang nicht geschlafen hatte, reagierte genauso verlangsamt wie mit einem Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille. Nach 24 Stunden ohne Schlaf entsprachen die Reaktionen denen eines Fahrers mit 1,0 Promille. Muedigkeit kuendigt sich immer an (brennende Augen, erhoehter Lidschlag, man schaltet oefter und macht mehr Lenkbewegungen). Wer die Symptome ignoriert, muss mit dem so genannten Sekundenschlaf rechnen, der eine bis fuenf Sekunden dauert. Erhoehtes Unfallrisiko zeigte sich besonders in den Nachtstunden zwischen 02:00 und 06:00 Uhr sowie nachmittags in der Zeit von 13:00 bis 14:00 Uhr. Nicht nur ungewolltes Einschlafen kann zu Unfaellen fuehren. Muedigkeit an sich erhoeht bereits das Unfallrisiko wegen der allgemein verminderten Leistungsfaehigkeit. Muedigkeit kann ihre Ursache nicht nur in Schlafmangel, sondern auch in Krankheiten (Schlafapnoe) oder der Einnahme von Medikamenten haben.

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Library number
I D354422 [electronic version only] /83 / ITRD D354422
Source

DVR-Report. 2004. (2) Pp8-11

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