Unfälle von Senioren im Strassenverkehr 2005.

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Am 31. Dezember 2004 lebten in Deutschland 15,4 Mill. Personen im Alter von mindestens 65 Jahren; ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung hat aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland zugenommen und liegt momentan bei 19%. Als Beteiligte an Unfällen mit Personenschaden hatten die über 65-Jährigen in 2005 aber „nur“ einen Anteil von 9,2%. Aus dieser unterproportionalen Unfallbeteiligung kann jedoch nicht geschlossen werden, dass ältere Fahrer die sicheren Fahrer sind, sondern sie spiegelt in weiten Teilen deren geringere Verkehrsteilnahme als Fahrzeugführer wider. Ihre durchschnittliche Fahrleistung pro Pkw und Jahr ist deutlich niedriger als bei den jüngeren Altersgruppen. Zwar nehmen immer mehr Senioren mittels Pkw am Straßenverkehr teil und sichern sich so eine große Mobilität bis ins hohe Alter, dennoch ist die Pkw-Verfügbarkeit der älteren Menschen erheblich geringer als die der übrigen Erwachsenen. Insbesondere ältere Frauen verfügen kaum über einen Pkw. Die Gruppe der Senioren ist eine sehr inhomogene Altersgruppe, was ihre Wahrnehmungs- und Leistungsfähigkeit sowie ihren Gesundheitszustand anbelangt. Hier seien insbesondere die Verschlechterung des Sehvermögens und die Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit bei vielen älteren Menschen genannt. Art, Dauer und Häufigkeit der Verkehrsbeteiligung weisen bei den älteren Menschen deutliche Unterschiede zu den jüngeren Altersgruppen aus und haben damit auch Auswirkungen auf das Unfallgeschehen der Senioren. Im Jahr 2005 verunglückten insgesamt 41 943 ältere Menschen im Alter von 65 oder mehr Jahren im Straßenverkehr, das waren 4,0% mehr als im Vorjahr. Davon wurden 30 029 Senioren leicht (+ 5,2%) und 10 752 schwer verletzt (+ 1,6%). Die Zahl der getöteten Senioren ist um 3,2% auf 1 162 gesunken. Senioren stellten damit 9,6% aller Verunglückten dar, ihr Anteil an den Todesopfern betrug allerdings 22%. Je 100 000 Einwohner im Alter von über 65 Jahren sind 273 Personen im Straßenverkehr verunglückt, damit ist das Unfallrisiko der älteren Menschen im Vergleich zum Durchschnitt der Gesamtbevölkerung mit 532 Verunglückten je 100 000 Einwohnern nur etwa halb so hoch. Weitaus größer als bei jüngeren Menschen ist aber die Gefahr bei einem Unfall schwer verletzt zu werden oder gar ums Leben zu kommen. So wurden 26% der älteren Verkehrsopfer schwer verletzt. Bei den unter 65-Jährigen trugen mit 17% deutlich weniger der Verunglückten schwerwiegende Verletzungen davon. Darüber hinaus haben die über 65-Jährigen eine geringere Chance, einen Verkehrsunfall zu überleben. Während der Anteil der bei einem Unfall Getöteten an den Verunglückten der jeweiligen Altersgruppe für die Altersgruppe unter 18 Jahren bei 0,6% und für die Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen bei 1,2% liegt, steigt er bei den Senioren auf 2,8%. Bezogen auf je 100 000 Einwohner der Altersgruppe wurden 8 Senioren im Straßenverkehr getötet. Hierin spiegelt sich zum einen die mit zunehmenden Alter nachlassende physische Widerstandskraft wider, zum anderen ist das höhere Unfallrisiko durch die Art der Verkehrsteilnahme bedingt: Ältere Menschen nehmen häufiger als - ungeschützte - Fußgänger am Verkehr teil und sind daher einem größeren Risiko ausgesetzt, schwerwiegende Verletzungen zu erleiden. (Author/publisher)

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Publication

Library number
20070620 ST [electronic version only]
Source

Wiesbaden, Statistisches Bundesamt, 2006, 30 p.; Verkehr

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