Unfallursachenanalyse bei Pkw-Lenkern.

Author(s)
Bartl, G. & Hager, B.
Year
Abstract

Ziel der Studie war eine vertiefte Analyse von Unfallursachen. Nach dem Zufallsprinzip wurden mit 2.128 oesterreichischen Pkw-Lenkern standardisierte Interviews durchgefuehrt. 726 Fahrer berichteten von insgesamt 852 Unfaellen. Mit ihnen wurden vertiefende Interviews durchgefuehrt. Zusaetzlich wurden nach dem Zufallsprinzip 1.000 Telefoninterviews - Fahrer und Nicht-Fahrer - durchgefuehrt, um repraesentative Pkw-Jahreskilometerleistungen nach Lebensalter und Geschlecht zu erfragen. 36 Prozent aller Unfaelle waren auf Unaufmerksamkeit zurueckzufuehren. Abgelenkt wurden sie hauptsaechlich durch ihre eigenen Gedanken. 14 Prozent aller Unfaelle waren auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurueckzufuehren. Die meisten fuhren wegen Stress und Gedankenlosigkeit zu schnell. Eine geringere Rolle spielen Aggressivitaet und Risikofreudigkeit. Weitere 14 Prozent der Unfaelle waren primaer auf Unerfahrenheit zurueckzufuehren, gefolgt von zu geringem Sicherheitsabstand mit 10 Prozent, Ueberforderung mit 7 Prozent, Muedigkeit und Alkohol mit je 5 Prozent und Sonstiges mit 9 Prozent. 42 Prozent aller Unfaelle sind auf emotional belastende Zustaende zurueckzufuehren. Bei Fahranfaengern sinkt das Unfallrisiko von Beginn an kontinuierlich. Der Beobachtungszeitraum betrug fuer diese Fragestellung 36 Monate. Die Unfallrate von Personenschadensunfaellen ist, bezogen auf Lebensalter, Bevoelkerungsanteil und Kilometerleistung, bei 17- bis 21-jaehrigen Pkw-Lenkern 12-mal hoeher als bei den 32- bis 61-Jaehrigen, bei denen das Risiko 2,3 Unfaelle je 10 Millionen Personenkilometer betraegt. Bei den 82- bis 86-Jaehrigen ist das Risiko 3,3-mal hoeher als im mittleren Alter und bei den 87- bis 91-Jaehrigen 11-mal hoeher. Bezueglich Einstellungen von Autofahrern zeigte sich, dass die Mehrheit das derzeitige Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf oesterreichischen Autobahnen bevorzugt. Der Fussgaengervorrang am Zebrastreifen wird von 86 Prozent positiv bewertet. Automatikgetriebe wird nur von 20 Prozent gegenueber Schaltgetriebe bevorzugt. Ueber Draengler aergern sich Frauen mehr als Maenner. Bei Langsameren ist es umgekehrt, hier aergern sich Maenner mehr als Frauen. Die beliebtesten Autofarben sind schwarz und silber beziehungsweise grau. Es finden sich Hinweise darauf, dass Fahrer von schwarzen und hellroten Autos ueberproportional Unfaelle verursachen. Ansonsten finden sich keine signifikanten Zusammenhaenge zwischen oben erwaehnten Einstellungen und der Unfallhaeufigkeit. Die Unfallhaeufigkeit steigt aber mit der Kilometerleistung. Frauen haben, bezogen auf ihre geringere durchschnittliche Kilometerleistung, mehr Unfaelle als Maenner. Letztere haben aber signifikant schwerere Unfaelle. Bezueglich des Images von Automarken zeigte sich, dass Alfa Romeo deutlich mit Leidenschaftlichkeit und Anders-Sein, BMW mit Staerke, Jaguar mit Reichtum, Mercedes mit Ruhe und Gelassenheit, Audi mit eigentlich auch schon Zum-Establishment-Gehoeren und VW mit "sozial" assoziiert werden. (KfV/A)

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C 36972 [electronic version only] /83 / ITRD D353719
Source

Wien, Institut Gute Fahrt, 2006, 50 p., 22 ref.

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