In den vergangenen Jahren wurde Fuzzy-Logik mehrfach für eine Anwendung in der Strassenverkehrstechnik vorgeschlagen. Hier wird nun über ein konkretes, auf die praktischen Belange der verkehrsabhängigen Lichtsignalsteuerung zugeschnittenes Verfahren berichtet, das Fuzzy-Logik nicht als Gesamtansatz, sondern als unterstützendes Mittel für verschiedene Teilfunktionen des Steuerungsverfahrens verwendet. Das Verfahren basiert auf einem 2-stufigen Grundkonzept aus "Beobachtung" und "Steuerung", wobei auf beiden Stufen Methoden der Fuzzy-Logik zur Verdichtung von Eingangsinformationen, Gewichtung und Bewertung von Zwischenergebnissen sowie zur regelbasierten Entscheidungsfindung verwendet werden. Der Beobachtungsteil ermittelt kontinuierlich die momentane und prognostizierte Verkehrssituation in allen Knotenpunktzufahrten auf der Basis der verfügbaren Verkehrsdaten. Der Steuerungsteil des Verfahrens bewertet die Situation und entscheidet über die nächsten Steuerungsaktionen. Das Verfahren ist modular konzipiert und kann direkt mit konventionellen Logiken zur verkehrsabhängigen LSA-Steuerung sowie mit dem Netzsteuerungsverfahren MOTION(hoch R im Kreis) (Bus 93) verknüpft werden. Die bisherigen, ausführlichen Labortests mit simulierten und realen Datensätzen sind erfolgversprechend und werden 1996 durch erste Feldeinsätze ergänzt.
Abstract