Verkehrspsychologische Beratung in Deutschland : verkehrspsychologische Praxis.

Author(s)
Meyer-Gramcko, F.
Year
Abstract

Mit der Novellierung des Strassenverkehrsgesetzes (StVG) vom 24. April 1998 und der Verabschiedung der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) wurde in Deutschland die Kompetenz Verkehrspsychologischer Berater personenbezogen mit einer amtlichen Anerkennung ausgestattet und als Bestandteil des deutschen Fahrerlaubnissystems gesetzlich geregelt. Dem Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) obliegt die unmittelbare Verantwortung fuer die Qualitaet, Einheitlichkeit und Wirksamkeit der verkehrspsychologischen Beratung sowie fuer die Auswahl der Berater. Die Grundlagen der Verkehrspsychologischen Beratung sind in Paragraf 4 Absatz 9 StVG definiert. In der Verkehrspsychologischen Beratung soll der Fahrerlaubnisinhaber veranlasst werden, Maengel in seiner Einstellung zum Strassenverkehr und im verkehrssicheren Verhalten zu erkennen und die Bereitschaft entwickeln, diese Maengel abzubauen. Die Beratung findet in Form eines Einzelgespraeches statt. Ueber das Beratungsgespraech ist ein Protokoll anzufertigen. Mit Beschluss des Vorstands der Sektion Verkehrspsychologie des BDP vom 30. September 1998 wurde ein verbindlicher Leitfaden zur Organisation und Durchfuehrung Verkehrspsychologischer Beratungen in Kraft gesetzt. Die Sektion berichtet den Aufsichtsbehoerden jaehrlich ueber ihre Qualitaetssicherungsmassnahmen. Alle amtlich anerkannten Berater legen dazu bis zum Ende jeden Kalenderjahres einen Bericht vor. Als Entscheidungsgremium fuer die Erteilung, Aufrechterhaltung, Aussetzung und Entziehung der Anerkennung hat die Sektion eine aus vier Personen bestehende Antragskommission eingesetzt. 1998 erteilte sie 124 Bestaetigungen. Bis Ende 2000 waren 446 Diplom-PsychologInnen in das Register eingetragen. Bis zum 31. Dezember 2000 wurden insgesamt 2.599 Verkehrspsychologische Beratungen durchgefuehrt. Im Verlauf der Beratung entscheidet der Berater, ob eine Fahrverhaltensbeobachtung in Ergaenzung zu den Einzelgespraechen sinnvoll und notwendig ist. Von den Verkehrspsychologischen Beratern wird ueberwiegend positiv bewertet, dass es in der ueberwiegenden Zahl der Faelle zu einer Verbesserung der Problemsicht, zu einer Aenderungsmotivation und zu einer Wissenserweiterung gekommen ist. Kritische Rueckmeldungen beziehen sich auf die mangelhafte Motivation und Einsicht der Klienten, ihrer Fixierung auf die Rechtsfolgen und die Frage, ob im Einzelfall die Beratung ausreichend ist, weitere aktenkundige Auffaelligkeiten im Strassenverkehr vermeiden zu helfen. Der Beitrag ist auch auf der 2002 vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit herausgegebenen CD-Rom "7. Internationaler Kongress 'Driver Improvement'" (siehe ITRD D346886) enthalten. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346844. (KfV/A).

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Publication

Library number
C 26290 (In: C 26275) /83 / ITRD D346859
Source

In: Driver Improvement : ausgewählte Beiträge 7. Internationaler Kongress, Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, p. 134-140

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