Wird durch die Umgestaltung multifunktionaler innerörtlicher Hauptverkehrsstrassen die Verkehrssicherheit erhöht? In welchem Umfang trifft dies für die einzelnen Verkehrsteilnehmergruppen zu? Die Sicherheit von Fussgängern und Radfahrern sowie die Dämpfung der Geschwindigkeiten der Kfz stehen im Vordergrund der Untersuchung, die auf Vorher/Nachher-Analysen der Unfallsituation von drei Beispielstrassen in Ruhrgebietsstädten beruht: Bochumer Strasse in Recklinghausen als stark belastete (22.000 Kfz/d) Hauptverkehrsstrasse, deren Fahrbahnbreite reduziert wurde; Kaiserstrasse in Dortmund, die zweimal umgebaut wurde und als Einbahnstrasse einen Radweg entgegen der Einbahnrichtung erhielt; Edmund-Weber-Strasse in Herne, die eine durchgehende Pflasterung erhielt und bei der auf Parkbuchten verzichtet wurde. Bei allen drei Beispielen sind unfallbedingte Personenschäden zurückgegangen, während die Zahl der Unfälle (Ausnahme Edmund-Weber-Strasse)zugenommen hat. Überschreiten-Unfälle gibt es praktisch nicht mehr, während Radfahrer häufiger in Unfälle verwickelt sind. Ein Vergleich mit der allgemeinen Unfallentwicklung zeigt eine parallels Entwicklung. Demnach hat der Umbau wenig Auswirkungen auf das Unfallgeschehen. Einige Ergebnisse der Umbaumassnahmen werden zu Empfehlungen zusammengefasst, die Mittelinseln als Überquerungshilfen für Fussgänger, Aufpflasterungen, Radwege und deren Kennzeichnung sowie Schutzstreifen zwischen Fahrbahn und Parkstreifen betreffen.
Abstract