Volkswirtschaftliche Kosten der Nichtberufsunfälle in der Schweiz : Strassenverkehr, Sport, Haus und Freizeit.

Author(s)
Sommer, H. Brügger, O. Lieb, C. & Niemann, S.
Year
Abstract

Jedes Jahr verunfallen in der Schweiz rund eine Million Menschen in ihrer Freizeit. Diese Unfälle verursachen nebst großem Leid auch hohe Kosten. Wie die BfU – Beratungsstelle für Unfallverhütung berechnen ließ, beliefen sich diese Kosten im Jahr 2003 auf über 13 Milliarden Franken. Das sind 1'700 Franken pro Einwohner und Jahr. Das Resultat macht deutlich, dass die Anstrengungen zur Prävention von Nichtberufsunfällen intensiviert werden müssen. Die bfu hat als Kompetenzzentrum für Unfallprävention die Kosten von Freizeitunfällen erneut berech-nen lassen. Für die Studie «Volkswirtschaftliche Kosten der Nichtberufsunfälle in der Schweiz» wurden alle Unfälle mit Ausnahme der Berufsunfälle mit einer einheitlichen Methodik auf ihre finanziellen Auswirkungen hin untersucht. Die Studie kommt zum Schluss, dass Freizeitunfälle in der Schweiz im Jahr 2003 materielle Kosten in der Höhe von rund 13.1 Milliarden Franken verursacht haben. Das sind 3 Prozent des Bruttoinlandproduktes und, auf die Schweizer Bevölkerung umgerechnet, 1'700 Franken pro Kopf und Jahr. Rund die Hälfte dieser 13.1 Milliarden (6.5 Milliarden Franken) ist auf Strassenverkehrsunfälle zurückzuführen; besonders hoch sind diese Kosten bei einem Todesfall: Im Schnitt 1.3 Millionen Franken pro getötetes Verkehrsopfer; pro Schwerverletzter sind es durchschnittlich 386'000 Franken. Sportunfälle kosten jährlich rund 2.1 Milliarden Franken (1.4 Millionen Franken pro Todesfall), Haus- und Freizeitunfälle über 4.5 Milliarden Franken (460'000 Franken pro Todesfall). Mit dieser Studie wurden von Ecoplan, Büro für Forschung und Beratung in Wirtschaft und Politik, erstmals überhaupt auch die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten aller Nichtberufsunfälle, inklusive immaterielle Kosten, ermittelt - eine Berechnung, die bisher nur für die Straßenverkehrsunfälle vorlag. Diese Unfälle verursachen in der Schweiz demnach materielle und immaterielle volkswirtschaftliche Kosten von insgesamt 54.4 Milliarden Franken. Rund die Hälfte dieser Kosten, 27.2 Milliarden Franken, ist Unfällen in Haus und Freizeit zuzuschreiben; Verkehrsunfälle kosten die Volkswirtschaft jährlich 14.1 und Sportunfälle 13.1 Milliarden Franken. Die BfU legt großen Wert darauf, dass sich ihre Präventionsmaßnahmen auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht als rentabel erweisen. Mit den Ergebnissen dieser Studie stehen ihr bessere ökonomische Grundlagen zur Bewertung und Planung solcher Maßnahmen zur Verfügung. Diese Zahlen erlauben es zudem, die Kosten von Nichtberufsunfällen mit anderen Risikofaktoren für die Gesundheit zu ver-gleichen. So verursacht der Alkoholmissbrauch in der Schweiz jährlich materielle und immaterielle Kosten in der Höhe von 6.9 Milliarden Franken. Dieser Vergleich legt nahe, dass Nichtberufsunfälle in volkswirtschaftlicher Hinsicht ein ernsthaftes Problem darstellen. Deren Prävention muss unbedingt mehr Gewicht verliehen werden. (Author/publisher)

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Publication

Library number
20080196 ST [electronic version only]
Source

Bern, Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU, 2007, 183 p., ref.; bfu-Report ; No. 58 - ISBN 3-908192-24-2

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