In verschiedenen europäischen Ländern existiert ein Angebot an freiwilligen Weiterbildungskursen nach Abschluss der Fahrausbildung. Die Ziele dieser Kurse sind die Verbesserung der Fahrzeugführung und der Wahrnehmung sowie die Entwicklung sicherer, effizienter und ökonomischer Fahrverhaltensweisen. Die Beurteilung der Programme sowie die genauere Bewertung eines eintägigen niederländischen Fahrtrainings für junge Fahrer deuten darauf hin, dass sich die freiwilligen Weiterbildungskurse, die im Strassenverkehr durchgeführt werden, nicht auf die Unfallhäufigkeit auswirken. Kurse, die auf Verkehrsübungsplätzen durchgeführt werden, scheinen dagegen eine einstellungs- und verhaltensverändernde Wirkung zu haben und sogar das Unfallrisiko zu vermindern. Kurse, die das Schwergewicht auf die Fahrzeugbeherrschung legen, können negative Auswirkungen auf die Unfallhäufigkeit haben. Die schwedische Forschung hat gezeigt, dass auch andere Interventionen, etwa Gruppendiskussionen, zum Erfolg führen können, dass also nicht die Schulung spezifischer Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen muss. Die Qualität der Programme sollte jedenfalls verbessert werden. Notwendig ist eine bessere Ausbildung der Instruktoren und eine Erweiterung der Inhalte und Methoden. Die Kurse sollten besser auf die Zielgruppen abgestimmt, Gruppenprozesse bewusst gefördert und eingesetzt werden. Der Nutzen von freiwilligen Weiterbildungskursen ist wegen eines starken Selbstselektionseffektes relativ gering. Er kann erhöht werden, wenn Inhalte und Methoden der Kurse auch übergeordnete Fähigkeiten wie Selbstbeurteilung abdecken. (KfV/A)
Abstract