Von der Trunkenheitsfahrt zur Gesundheitsprävention : der Einfluss frühzeitiger Information und Beratung alkoholauffälliger Kraftfahrer auf die Teilnahme an Rehabilitationsmassnahmen.

Author(s)
Klipp, S. Glitsch, E. & Bornewasser, M.
Year
Abstract

Ziel der Studie war die Pruefung, ob sich die Raten einer fruehzeitigen Teilnahme an Beratungsmassnahmen nach einer Trunkenheitsfahrt durch fruehzeitige Information und kostenlose Beratungsangebote erhoehen. Insgesamt 3.187 Alkoholauffaellige in Mecklenburg-Vorpommern gingen in den Versuch ein. In der Experimentalgruppe (EG, N = 202) erhielten die Fahrer mit dem Anhoerungsschreiben zur Tat ein Informationsblatt durch die Polizei uebermittelt, welches sie ueber die Vorteile der Aufnahme einer Beratungsmassnahme innerhalb des Strafverfahrens und der Sperrfrist aufmerksam machte und eine Kontaktadresse enthielt. Die Trunkenheitstaeter der Kontrollgruppe (KG, N = 191) erhielten diese Informationen nicht. Darueber hinaus erhielt die Haelfte der Experimentalgruppe, die sich nicht beim Projekt gemeldet hatte, eine persoenliche Einladung zum kostenlosen Beratungsgespraech durch einen Projektmitarbeiter. Die Teilnehmer der Beratungsgespraeche (Treatment B+) erhielten danach die Moeglichkeit der Teilnahme an einer laengerfristigen Coaching-Massnahme zur Foerderung der Fahreignung. Ein Jahr nach der Alkoholauffaelligkeit wurden alle Personen erneut kontaktiert. Es zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: 55 Fahrer (4,2 Prozent der EG) kontaktierten das Projekt selbstaktiv auf das Informationsblatt hin, 116 Personen der EG nahmen eine Beratungsmassnahme in Anspruch (KG: 83 Personen), 86 Fahrer der EG beanspruchten keine Beratung (KG: 108 Personen). Somit ergab sich ein signifikanter Effekt der Aktivierung durch das Informationsblatt. Auch die zusaetzliche Aktivierung durch eine persoenliche Einladung eines Projekt-Mitarbeiters fuehrte zu einem signifikanten Zuwachs der Teilnahmeraten. Von der Gruppe des Treatments B+ entschlossen sich 86 Fahrer zur Teilnahme an der laengerfristigen Massnahme. Bei den Probanden, die angaben, an keiner Beratung oder Massnahme zur Foerderung der Fahreignung teilgenommen zu haben, deuten die Angaben darauf hin, dass es ihnen an Problembewusstsein mangelt. Beitrag zum Themenbereich V. "Fahreignung" des Kongresses 2005 der Deutschen Gesellschaft fuer Verkehrsmedizin e.V., 33. Jahrestagung, Bonn, 10. bis 12. Maerz 2005. Siehe auch Gesamtaufnahme des Kongresses, ITRD-Nummer D357801.

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Library number
C 35767 (In: C 35730 S) /83 / ITRD D357863
Source

In: Kongressbericht 2005 der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin e.V., 33. Jahrestagung, Bonn, 10. bis 12. März 2005, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen `Mensch und Sicherheit', Heft M 171, p. 286-289, 5 ref.

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