Wahrnehmungsgerechte Gestaltung von Verkehrszeichen.

Author(s)
Schmotzer, C.
Year
Abstract

Mit zunehmender Komplexitaet des Verkehrs nimmt die Zahl der Verkehrszeichen zu. Die damit verbundene Informationsflut ist aus systemtheoretischer und wahrnehmungspsychologischer Sicht problematisch. Es besteht die Gefahr, dass wichtige Informationen uebersehen werden und selektives Befolgen bestimmter Vorschriften zu Orientierungsverlust oder gefaehrlichen Fahrmanoevern fuehrt. Diese Problematik wurde in einer Studie des Kuratorium fuer Verkehrssicherheit 1998/99 und im Rahmen des EU-Projektes "GADGET" untersucht. Daraus wurden einige Hauptkriterien fuer die Funktionalitaet von Verkehrszeichen abgeleitet, die der Artikel anhand konkreter und fotografierter Beispiele diskutiert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten bei der Ueberarbeitung oder Neufassung der oesterreichischen Strassenverkehrszeichen-Verordnung 1995 (StVZVO) und der Richtlinien fuer das Verkehrs- und Strassenwesen (RVS) beruecksichtigt werden. Optische Informationen muessen wahrnehmungsgerecht gestaltet werden, also lesbar und auffaellig sein. Bei der wegweisenden Beschilderung und bei Zusatztafeln ist die Lesbarkeit der einzelnen Informationen nicht immer gegeben. Verschmutzung und Abnutzung der Verkehrszeichen beeintraechtigen oft deren Funktion. Fuer vergleichbare Situationen sollte immer die gleiche Darstellungsweise verwendet werden. Eine einheitliche Gestaltung ermoeglicht aufgrund eines hohen Wiedererkennungseffekts ein schnelles Erfassen der Informationen. Defizite gibt es besonders bei der Wegweisung. Fuer gleichwertige Zielangaben sollte nur eine Darstellungsform verwendet werden. An einer Stelle sollten nie mehr als zwei Gebots- beziehungsweise Verbotszeichen angebracht werden. Unbedingt erforderlich waere eine Standardisierung der raeumlichen Anordnung. Vermieden werden sollte auch eine Ueberlastung durch zu komplexe oder ungewoehnliche Informationen. An baulich unbefriedigend geloesten Stellen gibt es aus Gruenden der gesetzlichen Absicherung oft ein Ueberangebot an Informationen. Eine solche "Ueberbeschilderung" fuehrt zu einer Ueberforderung der Fahrer. Verkehrszeichen muessen verlaessliche Angaben vermitteln. Unbedingt vermieden werden muessen Informationen, die sich als unrichtig oder gar unsinnig herausstellen, da damit die Bereitschaft zur Beachtung von Informationen absinkt. Bei der Gestaltung und Aufstellung von Verkehrszeichen oder auch anderen Verkehrsinformationen sollten nicht nur juristische und technische, sondern auch psychologische Faktoren beruecksichtigt werden. (KfV/A)

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Publication

Library number
C 28876 [electronic version only] /73 /83 / ITRD D335951
Source

Zeitschrift für Verkehrsrecht, Vol. 45 (2000), No. 5 (Mai), p. 174-179

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