Ausgehend von philosophischen und psychologischen Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Daseins werden einige Fragen abgeleitet, deren Beantwortung für die künftige Arbeit in Nachschulungen von Bedeutung sein kann: 1. Spielt die "Sinnerfüllung" des eigenen Lebens auch im Strassenverkehr eine Rolle? 2. Sind Personen, die in Ihrem Leben mehr Sinn sehen, weniger gefährdet? 3. Unterscheiden sich mehrfach auffällig gewordene Fahrer von anderen in dieser Hinsicht? Durch eine Untersuchung, in der verkehrsauffällige Fahranfänger, alkoholaufällige Fahranfänger und mehrfach alkoholauffällige Fahranfänger miteinander verglichen wurden, ergab sich, dass Kurswiederholer weniger sozial erwünscht antworten, die Regeln und Bedingungen im Strassenverkehr weniger selbständig einschätzen und durch sozialen Druck belasteter sind sowie zur Selbstüberschätzung neigen und die Bedeutung von Kommunikation im Strassenverkehr weniger wichtig einschätzen. Eine andere Pilotstudie zeigt bei mehrfach auffällig gewordenen Fahrern höhere Werte auf den Skalen "Selbstzufriedenheit" und "Stabilität gegenüber Stress" im Vergleich zu erstauffälligen Kraftfahrern. Die Erklärung wird darin gesehen, dass sich mehrfach auffällig gewordene Fahrer unkritischer einstufen und die Selbstbeurteilung zum Teil auch oberflächlicher durchführen. Beitrag zum Arbeitskreis 3 "Wissenschaftliche Grundlagen" des 6. Internationalen Workshop "Driver Improvement" vom 20. bis 22. Oktober 1997 in Berlin.
Abstract