Die Diskussionsbemerkung richtet sich gegen die Entschliessung des Deutschen Verkehrsgerichtstags (VGT), die Einfuehrung der Helmpflicht fuer Kinder beim Radfahren zu fordern. Diese Forderung sei sehr unvermittelt, unbegruendet und auch rechtlich nicht naeher bestimmt verabschiedet worden. Sie sei ohne weitere Ueberlegungen oder Beruecksichtigung hinsichtlich verschiedener problematischer Konsequenzen gefasst worden. Die Helmpflichtforderung verschiebe die Verantwortung am Unfall ein Stueck weit in Richtung der Kinder und stehe im Gegensatz zum Beschluss des gleichen Arbeitskreises des VGT, wonach ein erhoehtes Verantwortungsbewusstsein der erwachsenen Verkehrsteilnehmer erreicht werden solle. Insgesamt sei Helmpflicht gut fuer Versicherungen, gut fuer Baumaerkte, die billige Helme verkaufen, gut fuer Verkehrspolitiker und Planer, die meinen, sich weniger anstrengen zu muessen, die Strassen fuer Kinder sicherer zu machen: Helmpflicht als Alibi. Wichtiger als eine gesetzliche Regelung seien verkehrserzieherische Aktivitaeten, da Kinder ueberzeugende Gruende brauchen, warum sie einen Helm tragen sollten.
Abstract