"Wer garantiert mir eine ordentliche Durchführung?" : Qualitätssicherung bei Kursen für wiederholt alkoholauffällige Lenker.

Author(s)
Kaegi, U.
Year
Abstract

Qualitaetssicherungsmassnahmen ausserhalb der industriellen Fertigung gibt es in der Schweiz erst seit Mitte der 90er Jahre. Das Referat behandelt die Fragen, wie Qualitaetssicherungssysteme im Dienstleistungsbereich aufgebaut sein sollen, wie ein Qualitaetssicherungssystem fuer ein bestehendes Driver Improvement-Angebot aussehen koennte, was in diesem Angebot fuer alkoholauffaellige Lenker bereits umgesetzt ist und wo Entwicklungsbedarf besteht. Jedem Qualitaetssicherungssystem liegen folgende 3 Formen der Qualitaet zugrunde: 1. Strukturqualitaet; 2. Prozessqualitaet; 3. Ergebnisqualitaet. Neue Ansaetze einer prozessorientierten Qualitaetssicherung wie beim Total Quality Management (TQM) und dem daraus entwickelten European Foundation for Quality Management (EFQM) beheben das Dilemma, dass sich bei Nachschulungen und sonstigen Dienstleistungen die Prozessqualitaet nur schwer standardisieren laesst. Stakeholder-Orientierung, Fuehren ueber Zielvorgaben, Organisationen von Ablaeufen, Personalentwicklung und -beteiligung, lernende Organisation, Zusammenarbeit mit Partnern und Oeffentlichkeitsarbeit sind die Dimensionen eines solchen Qualitaetssicherungssystems, bei dem eigentlich von Qualitaetsentwicklung gesprochen werden muss. In der Schweiz werden verschiedene Driver Improvement-Massnahmen angeboten. Genauer wird auf das seit vier Jahren laufende Kursmodell "Fahren in angetrunkenem Zustand" der Beratungsstelle fuer Unfallverhuetung bfu (bfu-FiaZ-Kurs) fuer zweifach alkoholauffaellige Fahrzeuglenker, denen der Fuehrerschein fuer eine Dauer von ueber 12 Monaten entzogen wird, eingegangen und dabei der Versuch einer Beurteilung bezueglich Integration in ein Qualitaetsentwicklungsystem unternommen. Der bfu-FiaZ-Kurs wird in 21 Kantonen angeboten. Die Kurse werden von speziell qualifizierten PsychologInnen durchgefuehrt. Auf ein individuelles Vorgespraech folgen 6 Kurseinheiten im Umfang von je 2 Stunden. Die Kursteilnahme ist freiwillig, die Kosten tragen die Teilnehmer. Bei erfolgreichem Kursbesuch erhalten die Teilnehmer eine schriftliche Bestaetigung. Mit dieser erhalten sie den Fuehrerschein fruehzeitig zurueck. Von den insgesamt 1.584 Betroffenen im Jahr 2000 haben 450 dieses Angebot angenommen. Der Autor wurde von der bfu beauftragt, die Moderatoren jedes zweite Jahr an einem Kursabend zu besuchen und mittels einer fuenfdimensionalen Beurteilung zu auditieren. Beurteilt werden Theoriewissen und Praxistransfer, Kontaktpflege mit einzelnen Kursteilnehmern, zielgerichtetes Arbeiten, sinnvolle Anwendung des Kurskonzeptes sowie Kursorganisation und Verwendung von Hilfsmitteln. Werden nicht alle fuenf Dimensionen ausreichend erfuellt, wird eine Nachpruefung durch eine weitere externe Beurteilung angeordnet und bei einer weiteren negativen Beurteilung der Moderator von der Liste der empfohlenen Moderatoren gestrichen, was bisher einmal geschah. Abschliessend werden die weiteren Elemente der Prozessqualitaet der bfu-FiaZ-Kurse - Vorgespraech, Individualisierung der Inhalte, Alkoholkontrollen - besprochen. Der Beitrag ist auch auf der 2002 vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit herausgegebenen CD-Rom "7. Internationaler Kongress 'Driver Improvement'" (siehe ITRD D346886) enthalten. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346844. (KfV/A).

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Library number
C 26283 (In: C 26275) /83 / ITRD D346852
Source

In: Driver Improvement : ausgewählte Beiträge 7. Internationaler Kongress, Salzburg, Austria, 8.-10. Oktober 2001, p. 76-83, 6 ref.

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