Bei Bluthochdruck der Phase 3 wird in Russland die Fahrtauglichkeit ausgeschlossen. Dagegen ist bei Bluthochdruck der Phase 2 eine individuelle Untersuchung erforderlich. Im Rahmen von epidemiologischen Untersuchungen von 9.860 Fahrern wiesen zwischen 14,7 und 23,5 Prozent Bluthochdruck auf. Die wichtigsten Risikofaktoren sind Alkohol, Rauchen und Uebergewicht. Etwa die Haelfte wusste nichts von ihrer Krankheit und von jenen, die von ihrer Krankheit wussten, liessen sich nur 36,5 Prozent regelmaessig behandeln. Um die Fahrtauglichkeit unter Bedingungen des Bluthochdrucks genauer bewerten zu koennen, wurden 246 Fahrer fuer medizinische und psychophysiologische Studien ausgewaehlt: 142 litten unter Bluthochdruck der Phase 1 und 104 der Phase 2. Eine Kontrollgruppe umfasste 92 gesunde Fahrer. Psychophysiologische Tests zeigten, dass Bluthochdruck das Sehvermoegen und die Reaktionsgeschwindigkeit verringert. Die Elektrokardiographie zeigte, dass Bluthochdruck in hohem Mass mit Symptomen der koronaren Herzerkrankung und mit Herzrhythmusstoerungen verbunden ist. Aus der Analyse von Krankengeschichten geht zudem hervor, dass Berufskraftfahrer mit Bluthochdruck haeufiger bestimmte Krankheitsmerkmale aufweisen als private Fahrer mit Bluthochdruck. Dies duerfte auf die belastenden Arbeitsbedingungen zurueckzufuehren sein. Es gibt also gute Gruende, die medizinischen Kontraindikationen fuer die Fahrtauglichkeit neu festzulegen. Neben der medizinischen Untersuchung sollten in Zukunft auch psychologische Tests fuer die Fahrtauglichkeitsfeststellung von Fuehrerscheinbewerbern und Berufsfahrern verpflichtend sein. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D346886. (KfV/A).
Abstract