Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erstellung einer Zustandsbeschreibung der limnologischen Verhaeltnisse im Naturschutzgebiet der Lorcher Baggerseen. Diese sollte die Moeglichkeit bieten, Gefaehrdungen der Lebensgemeinschaft der Seen durch anthropogene Einfluesse, insbesondere dem Bau und Betrieb der 1985 eroeffneten, vierspurig das Seengebiet durchquerenden B 29 abzuschaetzen und von dieser Basis aus Veraenderungen in der Zeit zu beurteilen. Besonderes Augenmerk wurde daher auf Quellen, Transportwege und Depositionsorte von Schwermetallen als Tracer fuer Strassenimmissionen gelegt. Die Ergebnisse der Untersuchungen von bau-, anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen zeigten, dass anthropogene Belastungen der als Indikatoren fuer strassenbedingte Immissionen untersuchten Stoffe (Schwermetalle und Chlorid) sowohl in den abiotischen (Wasser, Sediment) als auch in den untersuchten biotischen Kompartimenten (Wasserpflanzen, Dreissena polymorpha) des Oekosystems nachzuweisen sind. Zur Bearbeitung der Fragestellung wurdenMethoden der Wasserchemie, Sedimentologie sowie des Passiven und Aktiven Biomonitorings angewandt. Alle Methoden ergaben in ihren Ergebnissen ein hohes Mass an Uebereinstimmung bezueglich der lokalen Verhaeltnisse der Schwermetallbelastung des Seengebietes und der verursachenden Quellen, so dass die Ergebnisse sichere Schlussfolgerungen erlauben. Jede der verwendetenMethode besitzt ihre eigenen Vor- und Nachteile. So stellen wasserchemische Analysen Momentaufnahmen dar, Monitoringverfahren erlauben eine Integration ueber einen gewissen Zeitraum, waehrend sedimentstratigraphische Untersuchungen sogar die Erfassung historischer Veraenderungen bestimmter Parameter und unter Voraussetzung anhaltener Trends, Aussagen ueber die zukuenftige Entwicklung ermoeglichen.
Abstract