Wirtschaftliche Ziele des Funktionsbauvertrages.

Author(s)
Delmestre, G.
Year
Abstract

Die oeffentliche Hand sieht den Strassenbau als Investition, fuer die, angesichts knapper Haushaltsmittel, hoechstmoegliche Effizienzerzielung waehrend der gesamten Lebensdauer der Strasse gilt. Die Bauunternehmen sollen zukuenftig so frueh wie moeglich in die Entscheidungsfindung im Rahmen eines sogenannten Konzept-Wettbewerbs eingebunden werden, um mit ihrem gebuendelten Planungs-, Ausfuehrungs-, Projektsteuerungs- und Kostenwissen zum wirtschaftlichen Erfolg des Strassenbauprojektes beitragen zu koennen. Die technische Loesung entsteht aus einem interaktiven Prozess, in dessen Verlauf die Risiken erkannt und deren Umsetzung in eine technische Loesung monetaer bewertet werden. Um diese gewoehnungsbeduerftige Aufgabenstellung in den Pilotprojekten fuer beide Seiten zu vereinfachen, konzentriert sich der Vertragsentwurf zunaechst auf Neubaumassnahmen. Die Loslaenge soll fuer den Anfang 7 bis 10 km nicht ueberschreiten. Mittelstandsgerechte Loslaengen und Verguetungsmechanismen waren der Forschungsgruppe ein besonderes Anliegen. Sich zu Beginn des Vertrags fuer die Dauer von 20 Jahren auf eine verbindliche Budgetobergrenze und die notwendigen Verguetungsmodalitaeten festzulegen, ist nicht einfach. Zunaechst wird die Budgetobergrenze des Gesamtprojekts mit Hilfe des Target-Costing (Zielkosten-Verfahren) kalkuliert. Anschliessend wird mit der Barwertmethode die annehmbarste Loesung ermittelt. Dazu dienen die ueber den Zeitablauf von 20 Jahren erforderlichen und zum Entscheidungszeitpunkt diskontierten Auszahlungen fuer die erstmalige Herstellung der Funktion und deren Erhaltung. Bemessungsverfahren und Pavement-Management-Systeme repraesentieren Erfahrungskataster, die nicht rezeptartig angewendet werden koennen. Der vorliegende Entwurf des Funktionsbauvertrages ist zu verstehen als erste sorgfaeltige Verpackung fuer einen wirtschaftlich sensiblen Inhalt. Erfolg wird dem Funktionsbauvertrag dann beschieden sein, wenn Ingenieure und Kaufleute beider Seiten Vorurteile vermeiden und sich partnerschaftlich verbinden auf der Suche nach technisch einfachen Loesungen, der Devise folgend: Technik so gut wie noetig, Kosten so gering wie moeglich. Im Rahmen eines konsequenten Target-Costing laesst sich mit Hilfe von Verfahrens- und Material-Substitutionen eine befriedigende Rentabilitaet auf Seiten der Bauunternehmen und eine Kosteneinsparung fuer den Auftraggeber von 20 Prozent erwirtschaften.

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Publication

Library number
C 18802 (In: C 18794) /10 / ITRD D339961
Source

In: Deutscher Strassen- und Verkehrskongress Leipzig 1998, p. 117-122

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