Workshop 3 "Was wissen wir?".

Author(s)
Berghaus, G.
Year
Abstract

Im vorliegenden Beitrag wird ueber eine Metaanalyse experimenteller Studien zum Risiko von Drogen und Medikamenten im Strassenverkehr berichtet. In experimentellen Studien werden fahrrelevante Leistungen unter Substanzwirkung getestet. Um alle Einflussfaktoren erfassen zu koennen, ist es notwendig, die wesentlichen Informationen aus moeglichst allen publizierten Studien nutzbar zu machen. Da in experimentellen Studien, unabhaengig von der getesteten Substanz, mit den gleichen oder sehr aehnlichen Testverfahren und mit dem gleichen methodischen Ansatz - Vergleich einer Verumgruppe mit einer substanzfreien Vergleichsgruppe - gearbeitet wird, lassen sich die Ergebnisse fuer Alkohol mit den Ergebnissen fuer Cannabis und Medikamenten vergleichen. Die wesentlichen Informationen experimenteller Studien zur fahrrelevanten Leistungsfaehigkeit und zum Verhalten unter Substanzeinfluss wurden im Rahmen einer Metaanalyse in standardisierter Form extrahiert und in einem PC zur Analyse gespeichert. Fuer die Stringenz der gewonnenen metaanalytischen Resultate und damit der eingesetzten Methodik spricht, dass sich viele der bisher bereits bekannten Fakten zur Leistungsfaehigkeit unter Substanzwirkung bestaetigten. Einige wesentliche Ergebnisse zu Cannabis, zu Amphetaminen und Kokain sowie zu Medikamenten werden praesentiert. Nach dem Rauchen von Cannabis ist fuer die ersten zwei bis drei Stunden ein potentielles Risiko gegeben. Bis auf wenige Studien konnten weder fuer Amphetamine noch fuer Kokain fahrrelevante Einschraenkungen der psycho-physischen Leistung gezeigt werden. Unter der Wirkung von vielen Medikamenten koennen in der initialen Phase der Behandlung deutliche Minderleistungen auftreten, die sich jedoch mit zunehmender Therapiezeit bessern. Die Ergebnisse der experimentellen Forschung zeigen eindeutig, dass eine Null-Grenze fuer Cannabis, Amphetamine und Kokain nicht gerechtfertigt ist. Eine Gefahr geht von den genannten Drogen dann aus, wenn sie simultan beziehungsweise zusaetzlich zu Alkohol oder Medikamenten konsumiert werden. Experimentell konnte dieser Sachverhalt speziell fuer Cannabis und Alkohol gezeigt werden. Bei Ueberdosierungen, Missbrauch beziehungsweise Abhaengigkeit von den genannten Substanzen ist selbstverstaendlich die Fahreignung nicht mehr gegeben. (KfV/A)

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Publication

Library number
C 21968 (In: C 21947) /83 / ITRD D346618
Source

In: Drogen und Medikamente im Strassenverkehr : Verkehrssicherheit und Gesundheitspolitik : Symposium Workshop, November 2001, p. 97-103

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