Ziel des forschungsvorhabens ist die entwicklung von methoden zur quantifizierun zeitlicher trends im verkehrsablauf. Anlass und grundlage der untersuchung waren die zeitreihen von geschwindigkeiten aus periodischen (fruehjahr und herbst) stichprobenerhebungen im autobahnnetz, die seit 1976 auf der basis mikroskopischer fahrzeug- unddann aggregierter verkehrskennwerte fuer 11 messstellen zur verfuegung standen. Die analyse erfordert eine zweistufige vorgehensweise, in deren erster, aus der variabilitaet der geschwindigkeitskennwerte, die auspraegungen der externen und internen einfluesse auf den verkehrsablauf zu quantifizieren sind, um die zeitliche komponente isolieren zu koennen. Aufgabe der zweiten stufe ist es dann, aus den schwankungen dieser zeitlichen komponenten fuer mehrere messperioden einen zeitlichen trend zu quantifizieren. Zur trendisolierung wurden varianzanalytische verfahren untersucht und problemorientierte versionen von effekte-modellen entwickelt, mit hilfe derer die effekte vonmessstelle, verkehrsstaerke, verkehrszusammensetzung und die der zahl quantifiziert werden koennen. Zur verdeutlichung langfristiger trends wurden regressionsanalysen verwendet. Zur analyse der gegebenheiten an einzelnen messstellen wurden glaettungsverfahren hnsichtlichihrer einsatzmoeglichkeiten ueberprueft. Durch die additive verknuepfung der einflussfaktoren in den effekte-modellen wird eine sehr transparente darstellung der jeweiligen auspraegungen der effekte auf die zielgroesse (geschwindigkeit, pulkfahrzeuge) ermoeglicht. Die analysen bestaetigen, dass die geschwindigkeiten auf autobahnen einem positiven trend unterliegen. Die mittleren zuwachsraten sind relativgering (im zeitraum 1976 bis 1983 0, 25 km/h und jahr) die diesem trend zugrundeliegenden halbjaehrlichen schwankungen erreichen dagegenwerte von -1 bis +3 km/h. Die hoechsten steigerungsraten treten beim leichtverkehr auf dem ueberholstreifen auf, die geschwindigkeiten des schwerverkehrs nehmen eher stetig zu. Das pulkverhalten hat sichin seiner beziehung zur verkehrsstaerke nicht geaendert. Die ergebnisse der trendanalyse sollten wirkung haben auf die in den regelwerken dargestellten zusammenhaenge zwischen der geschwindigkeit und ihren einflussgroessen, insbesondere hinsichtlich des sich mit der zeitaendernden geschwindigkeitsniveaus. Die erkenntnisse aus dem f+e-vorhaben zeigen die erfordernis zeitlich und raeumlich differenzierterzeitreihen der verkehrsqualitaet, da diese im verbund mit den effekte-modellen die moeglichkeit bieten, aktuelle aenderungen im geschwindigkeitsverhalten zu erkennen und fuer politisch zu tragende entscheidungen zur erhoehung der verkehrssicherheit und zur verbesserung der umweltsituation eine entscheidungsgrundlage zu bilden.
Abstract