Zufriedene Alkoholabstinenz bei Nichtabhängigen : ein realistisches Ziel psychologischer Intervention ?

Author(s)
Stephan, E.
Year
Abstract

Die Forderung nach Alkoholabstinenz gilt in unserer Gesellschaft als massiver Eingriff in die Lebensgestaltung, den man nur (Alkohol-)Kranken zumuten kann und darf. Dagegen sprechen jedoch zur Vermeidung erneuter Trunkenheitsfahrten mehrere Argumente für die Forderung nach konsequenter Abstinenz insbesondere bei Fahrern, die mit einer hohen Blutalkoholkonzentration (BAK) aufgefallen sind. Bei einer BAK von mehr als 1,6 Promille kann von einer pathologischen Alkoholtoleranz ausgegangen werden, der Schluss auf chronischen Alkoholmissbrauch ist erlaubt. Prognostisch wäre bei weiterem Alkoholkonsum ein hohes Rückfallrisiko zu erwarten, so dass vor einer positiven Beurteilung Abstinenz zu fordern ist. Das Interventionsziel "kontrolliertes Trinken" stellt für Personen mit vorangegangenem Alkoholmissbrauch insofern keine Lösung dar, als gerade sie, die Alkohol weniger als Genuss- denn als Rauschmittel eingesetzt haben, nun den Konsum abbrechen sollen, bevor sie den früher erlebten und herbeigesehnten Rauschzustand erreichen. Abstinenz von Alkohol ist allerdings nur dann ein im Sinne der Prognose realistisches Ziel, wenn sie von Einsicht und Einstellung getragen ist ("zufriedene Abstinenz"). Beitrag zum Arbeitskreis 5 "Psychologische Interventionskonzepte, -techniken" des 6. Internationalen Workshop "Driver Improvement" vom 20. bis 22. Oktober 1997 in Berlin.

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Publication

Library number
C 12365 (In: C 12318 S) /83 / IRRD D340948
Source

In: Driver improvement : 6. Internationaler Workshop : Referate des Workshops 1997, Berlin, vom 20. bis 22. Oktober 1997, Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen : Mensch und Sicherheit, Heft M 93, p. 367-377

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