ZUGBEANSPRUCHUNG IN QUERRICHTUNG VON JUNGEN BETONDECKEN MIT ANKERN

Author(s)
EISENMANN, J ZACHLEHNER, A
Year
Abstract

Ziel des Forschungsauftrages ist es, die Ursachen der in juengster Zeit vereinzelt aufgetretenen Laengsrisse beim Bau von Fahrbahndecken aus Beton zu untersuchen sowie die Massnahmen zu deren Vermeidung zu beurteilen. Dazu wurden an 6 Deckenstreifen mit unterschiedlichem konstruktivem Aufbau, die in ihren Abmessungen einem 1, 3 Meter langen Querschnitt einer Richtungsfahrbahn mit 2 Fahrstreifen und einem Standstreifen (Regelquerschnitt RQ 29) entsprechen, die Temperaturentwicklung, die Ankerkraefte und das Verformungsverhalten waehrendder Hydrationsphase und danach bis zu einem Alter von einem Jahr gemessen. Die Deckenstreifen wurden an verschiedenen Sommertagen in den Morgenstunden unter praxisnahen Bedingungen eingebaut und waren waehrend der gesamten Versuchsdauer direkt den Witterungseinfluessen ausgesetzt. Die Versuche zeigen, dass sich bei einem Betoneinbau an heissen Sommertagen mit einem anschliessenden starken naechtlichen Temperaturabfall die Fugenrisse schon am Abend des Einbautages ab 19 Uhr bilden. Falls zu diesem Zeitpunkt noch keine Kerben in der Betondecke vorhanden sind, besteht die Gefahr einer Bildung von wilden Laengsrissen in der Symmetrieachse der Betondecke. Diese Risse koennen sich auch dann bilden, wenn die HGT unter der Symmetrieachse keine Arbeitsfuge oder Ankerbung aufweisst. Bei einem Betoneinbau an bedeckten Tagen mit annaehernd gleichbleibenden Tages- und Nachttemperaturen besteht praktisch keine Gefahr einer Bildung von wilden Laengsrissen. Unter diesen Witterungsbedingungen kamen die Fugen an einem vollgebundenen Oberbau erst nach dem Schneiden der Kerben am zweiten Tag zum reissen. Bei einem Deckenstreifen mit einer Geotextileinlage zwischen der Betondecke und der HGT, bei dem die Kerben bereits im Frischbeton eingearbeitet wurden, bildeten sich in den ersten 15 Tagennach dem Betoneinbau keine Risse an den Fugen. In den ersten 24 Stunden bildete sich eine negative Aufwoelbung der Deckenstreifen mit einer Hebung der Raender. Die groesste Aufwoelbung (bis 1, 3 Millimeter) entstand bei einem Einbau an einem heissen Tag mit einer starken naechtlichen Abkuehlung. Die kleinste Aufwoelbung (0, 6 Millimeter) entstand bei einem Betoneinbau an einem bewoelkten Tag mit einer annaehernd gleichbleibenden Tages- und Nachttemperatur. Die bei einer Aenderung der gleichmaessigen Temperatur durch Reibung in der Bodenfuge aktivierte zentrische Zugspannung ist relativ klein und hat daher nur einen untergeordneten Einfluss auf die Bildung der Laengsrisse. Die Bildung von wilden Laengsrissen kann in wirksamer Weise durch die rechtzeitige Ausfuehrung von Kerben vermieden werden. Die Kerben koennen in den Frischbeton eingearbeitet werden oder nach Erreichen einer ausreichendenFestigkeit durch Schneiden ausgefuehrt werden. Beiunguenstigen Randbedingungen (Einbau an einem sonnigen Tag mit einem starken Temperaturanstieg und einem starken Temperaturabfall in der Nacht) muesste das Schneiden vor Beginn der naechtlichen Auskuehlung abgeschlossen sein. Da ein rechtzeitiges Schneiden der Fugen in der Praxis nicht immer moeglich ist, sollte das Einarbeiten von Kerben im Frischbeton angestrebt werden. Die mittlere Zugbelastung der Anker und die Oeffnungsweite der Laengsscheinfugen haengen hauptsaechlich von der negativen Aufwoelbung, die sich waehrend der Hydratationsphase bildet, und von der Aenderung des Temperaturgradienten ab. Die Anker sind auch bei hohen Temperaturen an heissen Sommermonaten staendig auf Zug belastet. Der Einfluss der saisonbedingten Temperaturschwankungen auf die Ankerkraefte ist vernachlaessigbar klein. Die maximale gemessene Ankerzugspannung von 300 Newton pro Quadratmillimeter liegt in einem sicherenBereich unter der Streckgrenze des verwendeten Betonformstahles.

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I 322666 IRRD 9112
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FORSCHUNG STRASSENBAU UND STRASSENVERKEHRSTECHNIK BUNDESMINISTER FUER VERKEHR POSTFACH 20 01 00 LD-5300 BONN 2 DEUTSCHLAND BR 0344-0788 PERIODIKUM 1988 547 PAG:38S T

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